In meiner Zeit als Techniker für Nachrichtenausrüstung
mußte ich feststellen das im Regiment eine Funkgerät vom Typ
R-111 über 2 Jahre auf mysteriöse Weise verschwunden war.
Das Kuriose an der Sache war, wir hatten nur 12 Stück von den Geräten.
( Je R-145 zwei und je R-1125 F je eine) Also ziemlich übersichtlich.
Es war ein großes Gerät und passte in keine Aktentasche.
Aber sie war verschwunden. Der Funktrupp wo das Gerät fehlte sagte,
die ist schon lange zur Reperatur. Aber über zwei Jahre und einen Abgabebeleg in der
Nachrichtenwerkstatt gab es nicht.
Also hatten wir ein meldepflichtiges Vorkommnis. Das Gerät gehörte zu einer Funkstation
eines Stellvertreters des K-MSR und war natürlich sehr teuer.
Das Vorkommnis wurde erst einmal verschwiegen. Alles was wir wußten war die Gerätenummer.
Nach dem wir im Regiment alles auf den Kopf gestellt haben und das Gerät nicht gefunden haben.
Ließ ich mich, in Absprache mit dem damaligen Stabchef MSR, zum Nachrichtenbattaillon 11
nach Halle/Lettin abkommandieren. Unter dem Deckmantel Erfahrungen sammeln im Nachrichtenlager/Nachrichtenwerkstatt NB-11.
In einer Ecke in der Na-Werkstatt fand ich eine total eingestaubts Funkgerät vom Typ R-111. Keiner wußte wem das Gerät gehört.
Als ich die Gerätenummer verglich, wußte ich es ist unsere .Sie war ordnungsgemäß instandgesetzt und lag da 2 Jahre rum.
Das alles nur weil ein Mann den Abgabeschein verschlammte und keiner einen ordentlichen Nachweis hatte.

Wie habt ihr denn ohne das Funkgerät den Funkbetriebsdienst durchgeführt? Bestimmt mit Rauchzeichen.

Oder das Ding wurde gar nicht gebraucht....

R-111 war der "Kurzwelle-Ofen"mit ca. 100km Reichweite, wurde nie mit Antennenmast in der Praxis genutzt.
Die R-123 und R-107 war Standart im Gefecht.

Siehe mein Bild, im Hintergrund die R-1125 auf UAZ-469 mit Antennenmast.

Klar wurde auch die R-111 genutzt und die
Antennenmasten entfalltet, z.B. bei jeder
Auslösung der FuGB durch die MSD, oder auch im
Entfalltungstraining. Nur wurde dann in der Regel
die Verbindung über Sprechfunk gehalten und selten über Tastfunk.
Der diensthabende Funker im Nachrichtenbunker hatte ständig (also Tag und Nacht )
eine Tastfunkverbindung nach oben zu halten und zu gewährleisten.
Ich meine die damalige " kurzeitig " verschwundene R-111 war die vom TB.
Gruß
Jürgen

So kenne ich das auch, dass die 111er genutzt worden sind.

Aber wie habt ihr es denn praktisch gelöst???

Die Station wurde ganz einfach als defekt gemeldet
und nicht betriebsbereit !
Wäre es ein Gerät vom Kommandeur, Stabchef, oder oder gewesen,
hätte man da eine andere R-111 ausgewechselt.
Also eine von einer der beiden R-1125 (UAZ) auf die betreffende R-145.
Gruß
Jürgen

Okay, verstanden!

Du hast das Funkgerät bestimmt nach Ende deiner Kommandierung wieder mit ins Regiment gebracht und eine ordentliche Belohnung erhalten. *Augenzwinkern

Klar habe ich die R-111 wieder mit zurück genommen
und ihrer Verwendung zugeführt.
Belohnung gab,s nicht dafür, war ja
"Geheime Nachrichtensache" und wir, also Harry (OON) und ich
als Techniker sind da eher einer Bestrafung endgangen.
Gruß
Jürgen

Getreu dem alten Spruch "Die Orden und die Bomben treffen immer die Unschuldigen.).....

Ja so ist es Fank !
Verschlampt hatten das unsere Vorgänger, nenne
keine Namen, aber die älteren kennen die beiden
ehemals OON und Na.Techniker !
Aber wir hatten ja alles übernommen und hätten dafür den Kopf
hinhalten müssen.
Gruß
Jürgen