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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Schießen mit der Turmbewaffnung Panzer
Detlef_Pergmann ( gelöscht )
Beiträge:

01.10.2011 10:41
#1 RE: Die Feuerleitanlage der Kampfpanzer T-72, T-72A und T-72B Antworten

T-72A. Das Hauptzielfernrohr TPD-K1, eine Weiterentwicklung des TPD-2 mit optischem Entfernungsmesser, ist mit einer unabhängigen Stabilisierung der Visierlinie in der vertikalen Ebene und einem Laser-Entfernungsmesser ausgestattet. Die Visierlinienstabilisierung erfolgt rein mechanisch über einen Kreisel großen Durchmessers bei Starrheit von etwa 12 kg. Dabei ist die Stabilisierungsgüte der vertikalen Visierlinienstabilisierung ausgezeichnet. Eine Schussverblockung gewährleistet, dass die Abfeuerung nur freigegeben wird, wenn die Koinzidenz von Visierlinie und Rohrseelenachse garantiert ist. Die gemessene Entfernung wird digital angezeigt und automatisch eingestellt. Eine Korrektureinrichtung mit einem analogen elektro-mechanischen Rechenwerk gestattet die Berücksichtigung der Einwirkung von Rohrverschleiß, Ladungs- und Lufttemperatur und Luftdruck auf die Schussentfernung. Die Entfernungskorrektureinrichtung "Delta D" korrigiert die zuletzt gemessene und eingestellte Entfernung in Abhängigkeit von der Turmstellung und der Fahrstrecke des Panzers und verändert dazu kontinuierlich die eingestellte Schussentfernung. Die notwendigen Werte ermitteln ein Tacho-Generator im Leitrad des Laufwerkes und ein Turmstellungsgeber. Der Messbereich des Laser-Entfernungsmessers beträgt 500 bis 4000 m mit ±10 m Genauigkeit. Gemessene Entfernungen oberhalb 3000 m müssen manuell eingestellt werden da der automatische Entfernungseinstellblock diese Werte nicht mehr verarbeiten kann. Mit einem Schalter kann die automatische Entfernungseinstellung ausgeschaltet werden um gemessene Entfernungen gegebenfalls manuell einzustellen. Zur Unterdrückung von Messfehlern bei Bodenhindernissen zwischen Ziel und eigenem Panzer können Messergebnisse unterhalb 1200 m bzw unterhalb 1800 m unterdrückt werden.






Der Richtschütze visiert über eine rot eingeleuchtete Laser-Ringmarke im Sichtfeld des Zielfernrohres das Ziel an und betätigt an seinem Richtgriff mit dem rechten Daumen den Meßtaster. Die Entfernung wird gemessen und am Entfernungseingabeblock rechts oben neben dem Zielfernrohr digital angezeigt. Gleichzeitig wird im Zielfernrohr automatisch die Entfernung eingestellt. Die Hauptrichtmarke, also der Hauptstachel, verändert dabei ihre vertikale Position. Mit diesem Hauptstachel kann nun das Ziel angerichtet werden. Notwendige Korrekturen in der Horizontalen, für Eigen- und Zielgeschwindigkeit sowie Seitenwind, werden vom Richtschützen über manuelle Veränderungen des Vorhaltes berücksichtigt. Eine Entfernungsschätzskala im rechten Teil des Sichtfeldes ermöglicht die behelfsweise Entfernungsbestimmung für Panzerziele bei einer Basishöhe von 2,70 m. Für das Schießen mit dem Turm-Maschinengewehr wird die Entfernung bei eingestellter Granatart "Hohlladung" mit dem Laser ermittelt. Üblich war allerdings in der Praxis das Einstellen der Entfernung Null durch Betätigen des linken Daumendruckschalters und das Schießen mit den Entfernungsmarken für das Maschinengewehr, Diese Entfernungsmarken befinden sich als kleine Stachel vertikal unterhalb des Hauptstachels und umfasssen die Marken 50 m (Häkchen 0,5) bis 1900 m (Häkchen 19). Das Maschinengewehr ist auf die Entfernung von 500 m angeschossen.
Im Strichbild unten links befinden sich die drei kyrillischen Buchstaben "PUL" für die MG-Skala. Rechts befinden sich die Buchstaben "OF" für die Möglichkeit mit der Splittersprenggranate das Feuer auch auf Ziele oberhalb der einstellbare Entfernung von 4000 m hinaus führen zu können. Dazu werden die zusätzlichen Entfernungsmarken rechts am senkrechten Strich von 4200 m bis 5000 m benutzt.







An der rechten Seite des Gehäuses befinden sich die Bauteile der Verbindungsmechanik, die das Zielfernrohr über ein Parallelogrammgestänge mit den Schildzapfen der Kanone verbindet. Der äußere Kreiselrahmen der Visierlinienstabilisierung folgt über diese Gestänge den vertikalen Bewegungen der Kanone. Eine elektromechanische Koizidenzbaugruppe im Zielfernrohr, der sogenannte Schießautomat, garantiert, dass die Abfeuerung nur freigegeben wird, wenn sich Visierlinie und Rohrseelenachse im korrekten Winkel zueinander befinden. Das Nachtzielfernrohr ist starr an die Bewegungen der Kanone gekoppelt. Dazu verläuft eine Welle quer durch das Zielfernrohrgehäuse. Diese Welle und der zugehörige Übertragungshebel ist auf der linken Seite des TPD-K1 gut zu erkennen. An der linken Gehäuseseite, befindet sich auch der Hebel zum mechanischen Freigeben des Kreisels der Visierlinienstabilisierung. Oben am Gehäuse ragen die beiden Justierschrauben zum Justieren des Zielfernrohres heraus. Der Ausblickspiegel des TPD-K1 ist eine auswechselbare Baugruppe. Jeder T-72 verfügt über einen Ersatzausblickkopf, der auch unter feldmäßigen Bedingungen durch die Besatzung selbst gewechselt werden kann.

Links oben befinden sich drei Leuchten welche die gewählte Munitionsart anzeigen. Eine grüne Leuchte für die Splittersprenggranate, eine gelbe Leuchte für die Hohlladungsgranate und das Maschinengewehr und eine rote Leuchte für das Unterkalibergeschoss. Rechts von den Anzeigeleuchten befindet sich der manuelle Umschalter für die Munitionsart. Bei Ausfall der elektrischen Anlage kann dieser Umschalter herausgezogen und auf die gewünschte Munitionsart umgestellt werden. Dabei wird die entsprechende Kurvenscheibe mit den ballistischen Daten der gewünschten Munition mechanisch an die Visiereinstellung gekoppelt. Im Normalbetrieb erfolgt das Umschalten elektromechanisch sobald der Granatartwahlschalter des Ladeautomaten betätigt wurde. Weiter unten befindet sich der Hauptschalter für den Laser-Entfernungsmesser mit den zwei Kontrollleuchten rechts daneben. Die obere Leuchte signalisiert das der Laser eingeschaltet ist, die untere Leuchte signalisiert "Laser messbereit" und verlischt nach dem Messvorgang für kurze Zeit bis der Laser erneut bereit ist. Mit dem Schalter "Hand/Aut" links unterhalb der zwei Kontrollleuchten kann die automatische Einstellung der gemessenen Entfernung im Sichtfeld des Zielfernrohres unterdrückt werden.
Direkt unterhalb des Okulars ist das Bedienpult der automatischen Ladeeinrichtung befestigt, Bild 15. Der Drehschalter dient zur Auswahl der drei Munitionsarten, zum Ausschalten der Ladeeinrichtung und zum Einschalten der Betriebsart Aufmunitionieren bzw. Abmunitionieren. Außerdem befindet sich auf dem Bedienpult der Automatik/Hand-Schalter, der als Sicherheitsschalter des Richtschützen dient und beim Umschalten auf Hand die Abfeuerung, den Automatikbetrieb der Ladeeinrichtung und den Waffenstabilisator blockiert.



Arbeitsverfahren TPD-K1

Beobachten mit stabilisiertem Blickfeld und hydraulischem Seitenrichtantrieb, Kanone nicht stabilisiert
Beobachten mit stabilisiertem Blickfeld und horizontal stabilisiertem Turm, Kanone nicht stabilisiert
Richten mit Handrichtantrieben, Entfernung wird manuell bestimmt
Richten mit Handrichtantrieben, Nutzung des Laserentfernungsmessers
Richten mit hydraulischem Seitenrichtantrieb, Verfahren 3 oder 4 für die Höhe
Richten im vollstabilisierten Regime, Nutzung aller Möglichkeiten der Feuerleitanlage

Unterhalbdes Bedienpults der Ladeeinrichtung befindet sich ein Bedienfeld, Bild 15, mit drei Schaltern. Der linke Schalter betätigt die Entfernungskorrektureinrichtung "Delta D", der mittlere Schalter "Stabil" schaltet die volle Stabilisierung in vertikaler und horizontaler Ebene ein. Dazu ist zuvor der rechte Schalter "Antrieb" zu betätigen, wobei der hydraulische Seitenrichtantrieb sofort zur Verfügung steht und zugleich die Kreisel der Stabilisierungsanlage mit Strom versorgt werden. Nach 1,5 - 2 Minuten haben die Kreisel die zum Einschalten der Stabilisierung notwendige hohe Drehzahl erreicht. Rechts dieser drei Schalter befindet sich der Hauptsicherungskasten des TPD-K1 mit sechs Kontrolleuchten. Im Einzelnen (von oben links nach unter rechts): "Stabil" = Waffenstabilisierung voll eingeschaltet, "Entarr." = der Kreisel des Kopfspiegels ist entarretiert und das Sichtfeld ist in vertikaler Ebene unabhängig stabilisiert, "Antrieb" = die Stromversorgung der Kreisel und der Hydraulikmotor für das horizontale Richten ist eingeschaltet, "Kommandant" = diese Leuchte signalisiert das Übersteuern durch den Kommandanten bzw. leuchtet im Fall der Nutzung des Havarieschwenkens des Turms durch den Fahrer, "Delta D" = die Entfernungskorrektureinrichtung Delta-D ist eingeschaltet", "Fertig" = diese Leuchte zeigt den Feuerbereitstatus der Feuerleitanlage und der Waffen an.
Unten am Gehäuse des TPD-K1 angebaut, ebenfalls im Bild 15 dargestellt, ist das sogenannte Steuerpult mit den Richtgriffen. An diesem befinden sich vorne die mit den Zeigefingern zu betätigenden Knöpfe für die elektrische Abfeuerung, rechts für die Kanone, links für das MG. Die Abfeuerungen für die Kanone und das MG sind nicht getrennt abschaltbar. Mit zwei mit den Daumen zu drückenden Schaltern wird der Entfernungsmesser bedient, rechts für das Messen, links zum Rückstellen der im Zielfernrohr eingestellten Entfernung auf Null. Mit den Daumen kann zusätzlich direkt ein Ring verdreht werden der sich zwischen Steuerpult und Zielfernrohrblock befindet und der unmittelbar auf die Stellmechanik der Ballistikkurvenscheiben wirkt. So kann direkt der automatische Entfernungseinstellblock des Laserentfernungsmessers übersteuert bzw. die Entfernung bei Ausfall der elektrischen Anlage manuell eingestellt werden. Für einen besseren Halt der Hände sind die Richtgriffe unten mit einer Auflage versehen. Das horizontale Richten erfolgt durch horizontales Verdrehen des Steuerpultes. Bis zu einem spürbaren Anschlag erfolgt das horizontale Richten feinfühlig mit zunehmender Richtgeschwindigkeit, bei überdrehen des Anschlages schwenkt der Turm horizontal mit der maximalen Richtgeschwindigkeit von 18 Grad pro Sekunde im vollstabilisierten Betrieb und mit 20 Grad pro Sekunde beim hydraulischen Richten.
Die Nomogramme zum Ermitteln des Summierungswertes für die Berücksichtigung der Lufttemperatur, der Ladungstemperatur, des Rohrverschleißes und des Luftdruckes. Der ermittelte Korrekturwert wird am Potentiometer rechts oben am TPD-K1 eingestellt. Bei der Feuerleitanlage 1A40 bzw 1A40-1 befindet sich ein zusätzliches Potentiometer auch beim Kommandanten, da die Nomogramme, aufgedruckt auf eine Aluminiumschild, ohnehin an der Kanone beim Kommandantensitz angebracht sind.
Das kinematische Schema der Visierlinienstabiliserung, die im Artikel zur Waffenstabilisierungsanlage 2E28 gesondert beschrieben ist.

Einen Blick auf den Arbeitsplatz des Richtschützen. Rechts von seinem Sitzplatz befindet sich ein festes und ein bewegliches Abweiserblech, das vor Verletzungen durch die Kanone und die Ladeeinrichtung schützt. Im Bild 20 ist in der Bildmitte der Hauptschaltkasten des Richtschützen zu erkennen. Unter diesem Schaltkasten befindet sich das manuelle Turmschwenkwerk und der Turmstellungsanzeiger. Das elektrische Messinstrument ermöglicht die analoge Anzeige der verbleibenden Restmunition im Magazin der Ladeeinrichtung in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Munitionsart.
Bild 21 zeigt den Arbeitsplatz des Kommandanten. Oben links im Bild befindet der Nachfüllbehälter der Hydraulik des Vertikalstabilisators, darunter der Hauptschaltkasten des Kommandanten und rechts von diesem der Hauptschaltkasten der Bordsprechanlage. Am rechten oberen Bildrand ist das Bedienpult der automatischen Ladereinrichtung erkennbar. Unten im Bild ist die Funkstation R-123M und links von dieser deren Stromversorgungsblock erkennbar.







Nachtzieleinrichtung
Das passive Nachtzielfernrohr vom Typ TPN-1-49 ist ein einkaskadiger Infrarot-Bildverstärker mit 5,5-facher Vergrößerung. Es besitzt ein einfaches statisches Visier da die Sichtentfernung bei diesem Typ Nachts sehr beschränkt ist. Zur Zielausleuchtung dient der am Turm angebrachte Infrarotscheinwerfer L2AG. Die tatsächliche effektive Reichweite liegt bei maximal 800-1000 m. Zum Anrichten dient eine feste Strichplatte, der Richtschütze muß Entfernungsmarke und Haltepunkt manuell ermitteln. Beim Schießen mit Unterkalibergranaten, deren Anfangsgeschwindigkeit bei 1800 m/s liegt, gibt es hier bei der im Vergleich zu Wärmebildgeräten geringen Reichweite des TPN-1 keine Probleme. In modernisierten T-72 wurde auch das wahlweise aktive bzw. passive Nachtzielfernrohr TPN-3-49 eingebaut. Hier liegt die Reichweite bei 1300 m im aktiven Verfahren und 850 m im passiven Verfahren. Bei diesem Zielfernrohr kann der Richtschütze die Entfernung in der Strichplatte einstellen.

Der T-72B ist mit der Feuerleitanlage 1A40 ausgestattet, die auch in den später modernisierten T-72A eingebaut wurde. Es handelt sich Feuerleitanlage auf der Basis des TPD-K1. Bild 22 erlaubt einen Blick auf den Platz des Richtschützen Zusätzlich wurde ein analoges Vorhalte-Rechenwerk mit den zugehörigen Datengebern eingebaut. Der Rechner ermittelt in Abhängigkeit von Turmstellung, Richtgeschwindigkeit und Munitionsart den notwendigen Vorhalt für das Schießen aus der Bewegung und auf bewegliche Ziele. Der berechnete Vorhaltewert wird in einem zusätzlich am unveränderten TPD-K1 angebrachten Zusatzokular, Bild 23, angezeigt und muss durch den Richtschützen manuell berücksichtigt werden. Der Richtschütze hat das Ziel mit der Laser-Ringmarke anzurichten, dabei das Ziel zu begleiten und nach etwa 2 Sekunden die Entfernung zu messen. Danach wird vom Rechenwerk die Vorhalte ermittelt und im Zusatzokular angezeigt. Gibt der Richtschütze die Taste für den Laser-Entfernungsmessser wieder frei, erlischt der angezeigte Vorhaltewert im Zusatzokular. Um dem Richtschützen die Auswahl der korrekten Richtmarke zu erleichtern, wurden die waagrerechten Vorhaltemarken mit Ziffern versehen, die den jeweiligen Strich-Wert anzeigen (Bild 24). hat der angezeigte Vorhaltewert ein neagtives Vorzeichen, dann ist der entsprechende Wert links der Hauptrichtmarke zu verwenden, bei einem positiven Vorzeichen entsprechend rechts der Hauptrichtmarke. Den Vorhalterechner mit dem Zusatzokular zeigt Bild 25.
Zur Einstellung der Korrekturwerte für Abweichungen der Lufttemperatur, der Ladungstemperatur, des Rohrverschleißes und des Luftdruckes von den Schußtafelmäßigen Normalbedingungen befindet sich bei der Feuerleitanlage 1A40 ein zweites Potentiometer, Bild 25, beim Kommandanten. Ab der Feuerleitanlage 1A40-1M besteht die Möglichkeit, entsprechend der aufmunitionierten Munitionsarten, den korrekten Munitionstyp einzustellen. Das sind für APFSDS die Typen BM-9/BM-12/BM15, BM-22, und BM-26/BM-29, im weiteren für HEAT die Typen BK-12/BK-18 und BK-14 und für HE-FRAG die Typen OF-19 und OF-26. Damit können die unterschiedlichen ballistischen Eigenschaften der Geschosse berücksichtigt werden.


In die modernisierten Feuerleitanlagen 1A40-1 bzw. 1A40-1M ist zusätzlich ein Querwindsensor und ein Verkantungssensor integriert, deren Werte mit den Werten des Turmstellungs- und Richtgeschwindigkeitsgebers summiert werden. Das analoge Rechenwerk wurde durch einen leistungsfähigeren Microprozessor-Rechner ersetzt. Die Leistungsmöglichkeiten einer modernen automatischen Feuerleitanlage kann das System 1A40 selbstverständlich nicht bieten. Allerdings ist dies eine akzeptable Lösung, wenn man in Betracht zieht, dass der T-72 ja eigentlich für die Bedingungen eines Krieges in Mitteleuropa mit mittleren Schussentfernungen von 1500 bis 1800 m entworfen wurde. In diesem Entfernungsbereich weist diese Feuerleitanlage durchaus gute Leistungsmerkmale auf. Die T-72B und ebenso die für den Export vorgesehehen T-72S erhielten an Stelle des TPN-1 bzw TPN-3 Infrarotnachtzielfernohres ein Zielfernrohr-Richtgerät 1K13 für die Lenkwaffenanlage 9K120 SVIR. Dabei ist die Lenkwaffenanlage prinzipiell baugleich mit der Anlage 9K116. Es wird jedoch die Lenkrakete 9M119 INVAR verwendet.



+Munitionsartenvorwahl.jpg[/img]


T-72M1M. Eine der letzten vorgestellten Modernisierungen der Feuerleitanlage des T-72 umfasst den Einbau eines neuen Hauptzielfernrohres, wobei das bisherige TPD-K1 beibehalten wird und die Aufgabe des Hilfszielfernrohres übernimmt. Als Hauptzielfernrohr wird an Stelle des Nachtzielfernrohres, Bild 26, ein Mehrkanalzielfernrohr SOSNA-U eingebaut. Dieses Zielfernrohr verfügt über eine moderne Visierlinienstabilisierung in zwei Ebenen bei nachgeführter Waffenstabilisierung. Das SOSNA-U umfasst einen Tagkanal und einen Wärmebildkanal, sowie einen Laser-Entfernungsmesser und einen Laserleitstrahlkanal für den Lenkwaffenverschuss. Die Schusslösung wird durch einen digitalen ballistischen Rechner ermittelt, automatische Geber der meteorologischen und ballistischen Bedingungen stellen die notwendigen Daten bereit.
Allerdings ist der Einbau des SOSNA-U links vom TPD-K1 aus ergonomischer Sicht eher ungünstig, weil der Richtschütze bei der Nutzung des SOSNA-U für die Dauernutzung eine nach links geneigte und damit ungünstige Sitzposition einnehmen muss. zeigt die Anordnung der beiden Zielfernrohre im T-72M1M.



Das SOSNA-U ist mit einer Feldjustiereinrichtung ausgestattet. Die Wärmebildkamera CATHERINE-FC von der französischen Firme THALES erlaubt das Schießen mit Kanone und Lenkwaffenanlage auf Entfernungen von bis zu 5500 m. Bemerkenswert ist, dass zwei Monitore an das SOSNU-U angeschlossen werden können, so dass der Kommandant den Richtschützen überwachen und auch selbst die Führung der Bewaffnung, einschließlich Verschuss von Lenkwaffen, übernehmen kann. Zusätzlich ist das SOSNA-U mit einer Anlage zur automatischen Zielverfolgung kombinierbar, die zur Zielerfassung und automatischen Zielbegleitung den Wärmekontrast des Wärmebildkanals nutzt. Die automatische Zielbegleitung kann auch zur Feuerführung mit der Lenkwaffenanlage genutzt werden. Eine Feldjustiereinrichtung komplettiert die Feuerleitanlage.



Ein Überblick über die Baugruppen der Feuerleitanlage und deren Zusammenwirken. Neu beim T-72M1M ist für den Kommandanten die Möglichkeit, von seinem Platz aus die Führung der Hauptbewaffnung zu übernehmen und das Feuer mit der Kanone führen zu können. Dazu nutzt er einen an seinem Arbeitsplatz angebrachten LCD-Monitor, der das Bild der Thermalkamera darstellt. Als Richtgriff findet der vom PNK-4 bekannte Joystick Verwendung, dessen Funktionalität im Bild 32 dargestellt ist.
Der tatsächliche Umfang der Ausstattung der Feuerleitanlage des T-72M1M ist abhängig von der konkreten Kundenbestellung. Einzig das Hauptzielfernrohr SOSNA-U ist in jedem Fall Bestandteil der modernisierten Feuerleitanlage.








Quellen:
kotsch88
1) A 051/1/104 Beschreibung und Nutzung Panzer T-72 / T-72M, DDR/NVA
2) Panzer T-72A, Beschreibung und Nutzung, Militärverlag, Moskau
3) A 051/1/317, Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD K 1 - Laserentfernungsmesser, NVA, 1981
4) Produktkatalog und Prospekte, Firma PELENG, Minsk
5) 1986 Sowjetisch-Russische Panzer 1905 - 2003, Elbe-Dnjepr-Verlag, BRD, Klitschen, 2004
6) Vollständige Enzyklopädie der Panzer der Welt von 1915 - 2000, Minsk, 2004
7) Umschau Armee und Flotte, Heft Januar 2007, Moskau
7) http://www.zenit-foto.ru
8) http://2399.ua.all-biz.info

[ Editiert von Detlef_Pergmann am 03.10.11 10:56 ]


Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


Beiträge: 8.744
Punkte: 381.243

09.03.2017 20:22
#2 RE: Die Feuerleitanlage der Kampfpanzer T-72, T-72A und T-72B Antworten

Hab ich hier hin verschoben.

Frank

---
Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum!
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