Meldung aus der Thüringer Allgemeinen vom 02.08.2023
Bad Frankenhausens Panorama-Museum: Diese Untersuchungen gab es bisher:
Die Untersuchungen der Fachleute wurden teils in besucherfreien Zeiten durchgeführt. Drohnen- und Radartechnik kam zum Einsatz, um Schäden zu evaluieren.
Der Experimentalbau verfällt nicht sehenden Auges. Das betont das Ministerium und beschreibt die Herausforderungen beim Erhalt des Wahrzeichens.
Wer dazu näheres weiß kann es auch hier dokumentieren. Wäre schade wenn dieses Wahrzeichen von Bad Frankenhausen schließen müsste.
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Freunde sind Menschen, die dir nicht den Weg zeigen, sondern ihn einfach mit dir gehen.
Neulich kam im MDR ein kleiner Bericht, ich werde den mal raussuchen und versuchen hier rein zu setzen, Frank das müsste doch gehen, egal ob Foto oder kleines Video, oder? Ich hab das nämlich zufällig aufgenommen.....es geht eigentlich "nur" um den normalen Zerfall, sprich Bausubstanz, sicher wurde nicht all zu viel darin inverstiert, oder man will es einfach weg haben.........
War das ein eigenständiger Beitrag oder war das ein Beitrag im Rahmen von MDR-aktuell? Vorallem wann war das, das würde wahrscheinlich eher helfen das in der Mediathek zu finden.
Danke für den Tip Frank, hab ich gemacht und Matthias hat mir auch das File geschickt und wann das lief - also MDR Thüringenjournal vom 26.06.2023 und da so ab Minute 16, ich hab das sogar noch in der Mediathek gefunden. Aber so weltbewegend war das nicht unbedingt, da wurde nur berichtet, dass der Landesrechnungshof bemängelt, dass ohne Zukunftskonzept und Sanierungsplan bereits 4 Mio Euro in das marode Panoramamusem geflossen sind. Mehr war dann auch nicht mehr dazu. Nun kann sich jeder selbst seine Meinung bilden. Ich sag nur, das ist Kultur und vielleicht auch gut das da schon 4 Mio Euro geflossen sind. Ich glaub das haben auch über 30 Jahre alte Bauten verdient, dass da mal was an der Substanz gemacht wird.
Es geht um den "Eintrag ins Schwarzbuch der Steuerzahler" Rüge für Thüringen: Panorama-Museum in Bad Frankenhausen landet im Schwarzbuch
Der Bund der Steuerzahler rügt Thüringen in seinem neuen Schwarzbuch für Investitionen in das Panorama-Museum in Bad Frankenhausen. Es sei nicht sichergestellt, dass bereits ausgegebenes Geld am Ende seine Wirkung erzielt. Das Thüringer Infrastrukturministerium sieht die Sache anders.
Erste Sanierungsarbeiten am Panorama-Museum in Bad Frankenhausen kommen den Steuerzahler möglicherweise teuer zu stehen. Der Bund der Steuerzahler Deutschland (BdSt) prangert in seinem am Dienstag vorgestellten Schwarzbuch 2023 an, dass das Land bereits mehr als dreieinhalb Millionen Euro in die Hand genommen habe, es aber nach Jahren weder eine konkrete Planung noch einen Grundsatzbeschluss für die Sanierung gebe.
Steuerzahlerbund: Sanierung ist ungewiss Nach Ansicht des BdSt verstoßen solche vorgezogenen Teilbauprojekte gegen geltendes Haushaltsrecht. Befürchtet wird, dass die Sanierungskosten am Ende aus dem Ruder laufen und eine Sanierung zu kompliziert und damit unwirtschaftlich wird. Es sei offen, ob am Ende überhaupt saniert werden könne, so der Steuerzahlerbund. Dann wäre das bereits investierte Geld verschwendet.
Das Thüringer Infrastrukturministerium hatte argumentiert, das Projekt sei komplex und erfordere die Zusammenarbeit vieler Fachbereiche. Der Steuerzahlerbund konterte, nach so langer Zeit müsse doch mindestens ein Schritt in Richtung eines tragfähigen Konzepts getan sein.
Wenn kein Museum mehr da ist, braucht es mitten im thüringischen Grün auch keinen barrierefreien Parkplatz, keinen frisch sanierten Eingangsbereich und kein hübsch gemachtes Treppentürmchen", heißt es. Schon der Thüringer Rechnungshof hatte in diesem Jahr bemängelt, dass für das Panorama-Museum noch immer keine genehmigungsfähige Bauanmeldung vorliege.
Das Land hatte 2014 ein Gesamtsanierungskonzept für das Museum in Auftrag gegeben. Der Spezialbau aus den 1970er Jahren steht unter Denkmalschutz. Kernstück ist ein 123 Meter langes und 14 Meter hohes Gemälde, das Bauernkriegspanorama.
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In dem Fall sag ich mal einfach salopp: Gut das die Landeshaushälter nicht auf den Landesrechnunghof und auch nicht auf den Bund der Steuerzahler hören.
Bei der Eröffnung 1977 durfte ich dabei sein. Aber nicht drinnen sondern musste draußen warten, bis Oberst M.Walther bereit war nach Hause geschafft zu werden.
Also wir haben das Panorama mal um 1985/86 herum besucht, da hat der Herr Tübke mit seinen etlichen Studiosi noch daran gewerkelt. Der soll ja da so einige Künstler bei verschlissen haben. Die Führung wurde seitens des MSR von einem Offizier vom Klub gemacht, dessen Namen ich längst nicht mehr weiß, der aber einen erstaunlichen kulturellen Background zu dem Bild hatte (jedenfalls für einen Militär ) und so manches auch aus dem Nähkästchen plaudern konnte.
Er hatte uns z.B. die Projektionstechnik sehr gut erklärt, mit der die Vergrößerung vom Modell auf die große Leinwand gemacht wurde; dass die NVA beim Aufhängen derselben beteiligt war, war ja bekannt, aber mir z.B. war damals neu, dass es schon damals viele andere bauliche Probleme gab. So waren etwa einige Betonsegmente bezüglich Innen-/Außenwand verkehrt herum eingesetzt worden, so dass es Probleme mit Feuchtigkeit gab. Und der große Herr Tübke trat wohl auch allen Offiziellen dort gegenüber wie ein König auf, der soll während seiner Arbeit da drin geraucht und die Feuerwehr rausgeschmissen haben.
In den großen Innenraum durften wir damals auch gar nicht rein, nur mal ganz kurz durch den Türspalt schielen. Die komplette Führung und Erklärung fand in dem Vorraum mit dem kleineren Modell statt. Als das große Bild dann fertig war, war ich ja nicht mehr bei Euch, nur bis Herbst 86.
Erst weit nach der Wende habe ich mir das Kunstwerk dann angesehen, 2008 das erste Mal und auch nochmal beim Reg.-treffen in einem Kurzurlaub 2020. Ich muss sagen, dass ich 4 Mio. oder auch mehr nicht zu viel Geld für die Erhaltung dieses Kunstwerkes finde. Da wird viel mehr Steuerkohle für ganz anderen Mist verbrannt. Das Tübke-Werk ist wirklich beeindruckend und in der monumentalen Erscheinung und Beleuchtung für mich schlichtweg atemberaubend. Ich würde es sehr schade finden, wenn das Panorama schließen müsste.
Das ist ja wirklich ein Gemälde ganz im Stile der alten Meister, handwerklich hervorragend ausgeführt und inhaltlich ungeheuer komplex. Das war ja ein Auftragswerk, aber der Tübke hat da Figuren, Allegorien und historische Bezüge eingebaut, dass mir bis heute völlig schleierhaft ist, wie der das Ding damals an der Zensur vorbeibekommen konnte. Nun ja, ohne einige Kenntnisse altbiblischer Geschichte sowie alchemistischer und okkulter Symbolik sind die auch nicht zu begreifen, und diese Themenfelder waren wohl die Stärke unserer damaligen Arbeiter- und Bauern-Parteiführung nicht. Aber auch, wer davon keine Ahnung hat und nur einigermaßen gründlich schaut und sucht, der wird dort Personen und Gesichter erkennen, dass man meint, das gibt es doch gar nicht. Einige wurden auch in den ganz offiziellen Führungen dort beim Rundgang genannt.
Ich bin jedenfalls für eine Erhaltung, auch wenn das ein teurer Spaß wird. Natürlich nur meine ganz subjektive Meinung.
Hier die Vorschau auf "500 Jahre Bauernkrieg" im Jahr 2025
Thüringen wirbt auf Tourismus-Messe mit Weimar, Erfurt und Bad Frankenhausen.
In Berlin beginnt Dienstag die Internationale Tourismusbörse ITB. Thüringen wirbt in diesem Jahr neben dem Thüringer Wald, Weimar und Erfurt auch mit dem Thema "500 Jahre Bauernkrieg". Thüringen rückt bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin die Landesausstellung 2025 in den Fokus. Das teilte das Thüringer Wirtschaftsministerium vor Beginn der ITB am Dienstag mit. Die ITB dauert bis Donnerstag dem 07.03.2024.
Thema der Landesausstellung ist der 500. Jahrestag des Deutschen Bauernkrieges. Thüringen sei nicht nur Schauplatz eines entscheidenden Wendepunktes dieses Krieges gewesen, sondern auch finaler Wirkungsort des radikalen Reformators Thomas Müntzer. Das Land hofft auf ähnlich große touristische Resonanz wie im Jahr 2022, als auf der Wartburg bei Eisenach das Jubiläum "500 Jahre Übersetzung des Neuen Testaments" gefeiert wurde. Die Landesausstellung ist in Mühlhausen und Bad Frankenhausen geplant.
Bad Frankenhausen: "Bauernkriegspanorama" – eines der größten Tafelbilder weltweit
Das Rundbild ist 123 Meter lang, 14 Meter breit und mit einer Fläche von 1.722 Quadratmetern eines der größten Tafelbilder der Welt. Im Zentrum steht eine Schlacht des Bauernkrieges bei Bad Frankenhausen im Kyffhäuser: Ab 1524 kam es an mehreren Orten in Deutschland zu Aufständen von Bauern, Bergarbeitern und Stadtbewohnern, die sich gegen religiöse und gesellschaftliche Normen auflehnten. In Thüringen gilt der Theologe und Reformator Thomas Müntzer als wichtigste Figur der Bewegung. In der DDR wurde er als Frührevolutionär gesehen und als eine Art Vorreiter des Arbeiter-und-Bauern-Staates beziehungsweise der sozialistischen Philosophie geehrt.
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