Nach dem der Truppführer seinem Fernsprecher und dem Kraftfahrer/Fernsprecher die wichtigsten Grundbegriffe und Handhabungen der einzelnen Geräte beigebracht hatte. Ging es an die festgelegten Normtrainings. Da gab es verschiedene Normen die der Fernsprechtrupp, bei Überprüfungen erfüllen mußte. Sehr beliebt war die Überprüfung der 3 Kilometer Norm. Es mußten unter Gefechtsmäßigen Bedingungen und Überwindung mehrerer Hindernisse geprobt und gehandelt werden. Dabei wurden das Verlegen von Kabel (LFK) mit Rückentrage, Verlegeeinrichtung am LO und das Überwinden von Hindernissen (Straßen, Brücken, Wegen und Wasserhindernissen, Telefon Anschaltpunkte am Mast mit Steigeisen) geübt.
Also wurde der jeweilige Leitungsbautrupp alarmiert und die Übung begann. Ich fuhr mit dem Trupp zum Ortsausgang Bretleben Richtung Esperstedt, entlang der Unstrut Richtung Oldisleben. Das war der beste Ort um zu trainieren. Es waren die geeigneten Hindernisse vorhanden. Brücke, Feldwege, Straßen und Masten. Der absolute Schwerpunkt war das überqueren der Unstrut. Dazu hatten wir ein Schlauchboot im Bestand. Ich stellte dem Truppführer dann die Aufgabe, 3 Km Kabel verlegen, dort ein Hochbau, da ein Tiefbau usw. (das überqueren eines Wasserhindernisses war nicht in der Norm enthalten, haben wir aber ab und zu auch geübt. Zielstellung war immer die Note "sehr gut". Dann ging es los. Nach Vollzugmeldung des TF an mich (Stoppte ich die Uhr), kontrollierte alles. War alles perfekt verlegt und die Zeit passte, gab es die Note "sehr gut" und in der Schenke in Bretleben ein Schnitzel mit Kartoffelsalat. (aber nur bei sehr gut) Danach verlegten wir zurück ins Objekt und die Wartung wurde durchgeführt. Ein Ausbildungstag im Feldkabelbau, des Fernsprechzuges der Nachrichtenkompanie. Jürgen
Ihr werdet sagen : " Da mußten die Jungs das Schnitzel trocken runter würgen " Natürlich nicht : der Fahrer eine Cola, die anderen jeder 1 Bier ( aber wirklich nur eins ) Gruß Jürgen
Uwe, Heut zu Tage darfst Du fragen!! Jetzt kann mich keiner mehr dafür bestrafen. Jedenfalls habe sich alle meine Leute gefreut, wenn die 3000 Meter Norm anstand. Jürgen
Die Ausbildund des Fernsprechzuges war nicht so einfach. Ich hatte, außer bei großen Übungen, nie alle drei Trupps zur Ausbildung. Das lag am Schichtdienst im Nachrichtenbunker an der Telefonvermittlung. Ein Trupp Nachtschicht, ein Trupp Tagschicht und ein Trupp Ausbildung und das wechselte dann immer. Das war das diensthabende System. Jürgen
Der Nachrichtenbunker, den hätte ich damals so gern mal von innen gesehen. Da vor gestanden hatte ich ja einmal, aber es gab nicht viel zu sehen. In der Küche ist immer ein Soldat gekommen und hat Essen geholt, und der wusste zu 90% den Entlassungstermin. Die Jungs hatten ganz schön was drauf. Für eine Palette Eier ( nee nee keine Europalette ) Zwiebeln und Speck ein bisschen Aufschnitt hatte uns da jemand aus zwei defekte Fernseher ein funktionstüchtigen gebastelt. Dieser wurde eine Zeit lang illegal im Geschirrlager betrieben.
-------------------------------------------------- Der Schmerz vergeht, aber der Stolz bleibt.
Hallo Uwe, Tröste Dich, in den Nachrichtenbunker durfte nicht einmal der Regimentskommandeur. Aber wenn man da rein kam roch es immer nach Gebratenen. Jürgen
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)
Nein Uwe der Regimenter durfte nicht rein, der Stabchef Regiment und der OON (Oberoffizier Nachrichte) durften als einzige Kontrollen machen. Es waren die Vorgesetzten der NK.