Die Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz (Heeres-Reitschule) entstand durch einen OKH-Entschluss von 1935 im Potsdamer Ortsteil Krampnitz. Vorläufereinrichtung war die Kavallerieschule Hannover. Grund dafür war unter anderem der in der Nähe befindliche Truppenübungsplatz Döberitz.
Geschichte
Im März 1937 legte der Berliner Architekt Robert Kisch die Pläne für die Kaserne in Krampnitz vor. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten. Fertigstellung wahrscheinlich gegen 1939. Der Umzug der Heeres-Reit- und Fahrschule erfolgte in Etappen und begann bereits 1937 mit dem Lehrstab und wurde 1939/40 abgeschlossen.
Seit November 1938 unterstand die Heeres-Reitschule dem „Chef der Schnellen Truppen“, General Heinz Guderian. Im Juni 1941 erfolgte die Umbenennung in „Schule für Schnelle Truppen“, 1943 in „Panzertruppenschule II Krampnitz“. Im Winter 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in ihren Kasernen.
Das Gelände der Militäranlage ist rund 120 ha groß. Die prägenden Bauten sind der weithin sichtbare Turm unmittelbar am Eingang, das Offizierkasino, das Offizierswohnheim und das Fähnrichswohnheim. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind typisch für die Militärarchitektur der 1930er Jahre.
Ab 1945 war hier die Sowjetarmee stationiert, nach 1992 wurde das Gelände nicht mehr militärisch genutzt. 2008 wurde das Gelände vom Land Brandenburg für rund 4,1 Mio. Euro an die TG Potsdam Entwicklungsgesellschaft verkauft. Die hat im Sommer 2011 einen Masterplan vorgelegt, der den Bau und die Sanierung von knapp 400 Gebäuden mit 1.651 Wohnungen auf 75 ha vorsieht.[1]
Das Gelände wird gerne vom nahen Filmstudio Babelsberg aus als Kulisse genutzt, so wurden hier u. a. Szenen zu den Kinofilmen Enemy at the Gates, Resident Evil, Mein Führer, Inglourious Basterds, Effi Briest und Monuments Men gedreht.
Vorläufer
Vorläufereinrichtung der Heeres-Reitschule war die Kavallerieschule Hannover, die 1937 von Hannover nach Krampnitz verlegt wurde. In ihr wurde unter anderem bis 1929 Claus Schenk Graf von Stauffenberg ausgebildet (von Stauffenberg wurde noch einmal zum 1. September 1934 als Bereiteroffizier dorthin versetzt.
Vorgänger der Kavallerieschule Hannover war das Königlich-Preußische Militärreitinstitut in Hannover, das der Kavallerieinspektion unterstand. 1816 wurde in Berlin eine Lehreskadron errichtet, an deren Stelle 1849 in Schwedt/Oder eine Militärreitschule trat, die erweitert als Militärreitschule 1866 nach Hannover verlegt wurde. Es war eine Anstalt zur theoretischen und praktischen Ausbildung. Sie war unterteilt in eine Offizier- und Unteroffiziersreitschule der Truppengattungen Kavallerie und Artillerie, die zu Reitlehrern für die Truppen ausgebildet wurden. ----
Planungen für den Stadtteil Krampnitz laufen. 1400 Wohnungen will allein die Deutsche Wohnen schaffen. Was ist sonst noch geplant? PNN geben einen Überblick.
Potsdam/Krampnitz - Rundgang in Krampnitz: Gut drei Monate sind seit dem überraschenden Durchbruch für die Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes Krampnitz zu einem neuen Stadtteil für Potsdam vergangen. Nun erkundeten die Protagonisten gemeinsam das Areal und sprachen über Details. Mit dabei Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos), Entwicklungsträgerchef Bert Nicke und Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen AG, die Ende März 18 Prozent der Fläche für 50 Millionen erhalten hat. Bis zu 400 Millionen Euro plant das Unternehmen am Standort zu investieren. Nach einer jahrelangen juristischen Hängepartie mit den vorherigen Eigentümern soll Krampnitz nun ab 2019 zu einem neuen Stadtteil für bis zu 7000 Bewohner entwickelt werden. Die PNN geben einen Überblick:
Altbauten
Der Löwenanteil der denkmalgeschützten Kasernengebäude gehört zum Gebiet, das die Deutsche Wohnen erworben hat. Die börsennotierte Wohnungsgesellschaft mit Unternehmenssitz in Frankfurt am Main hat deutschlandweit allein 30000 Wohnungen in denkmalgeschützten Häusern in ihrem Besitz. „Wir haben viel Erfahrung in der Sanierung“, sagte Zahn den PNN. Zum Bestand gehören nach seinen Angaben allein vier Baudenkmäler, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen, zum Beispiel der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz. Die Kasernengebäude aus den 1930er-Jahren seien in ihrer Substanz überwiegend in einem guten Zustand. Man beginne nun damit, sie zu untersuchen. Es sei allerdings nicht ausgeschlossen, dass das ein oder andere Gebäude nicht zu erhalten sei. Klar ist bereits, dass die Fassaden bei der Sanierung ihre ursprüngliche Klinkeroptik zurückbekommen sollen. In der Zeit, als die Kaserne von der Sowjetarmee genutzt wurde, waren die Fassaden mit grauem Betonschlamm verkleidet worden. Etwa 500 Wohnungen sollen in den denkmalgeschützten Häusern entstehen. Nach derzeitigem Stand sollen die Bauarbeiten Anfang 2019 auf den Flächen rund um den Turm am Eingang des Areals an der Bundesstraße 2 beginnen. Die ehemalige Kommandantur soll eines der ersten Gebäude sein.
Neubauten
Insgesamt sollen in Krampnitz bis zu 3500 Wohnungen entstehen. Die Deutsche Wohnen will davon etwa 900 in Neubauten errichten, die sich überwiegend längs der zentralen Ost-West-Achse des Stadtteils befinden sollen. „Unsere typische Zielgruppe ist die Mittelschicht, sagte Zahn. Man wolle Grundrisse anbieten, die für breite Bevölkerungsschichten finanzierbar seien. Er gehe von Nettokaltmieten von etwa neun Euro pro Quadratmeter aus. Fördermittel für Sozialwohnungen wolle das Unternehmen nicht in Anspruch nehmen. Sollten sich die Förderkonditionen nach der Bundestagswahl verändern, müsse man das prüfen. „Sag niemals nie“, so Zahn. Derzeit liegt Krampnitz ohnehin nicht in einem Gebiet, für das Wohnungsbauförderung beantragt werden kann. Wie Entwicklungsträgerchef Nicke sagte, soll es Gespräche mit der Landesregierung zu dem Thema geben. Im August soll zudem ein städtebaulicher Wettbewerb für die Neubaubereiche beginnen (PNN berichteten).
Verkehrsanbindung
Wichtigstes Projekt bei der Verkehrsanbindung ist der von der Stadt gewünschte Bau einer Straßenbahntrasse vom Campus Jungfernsee nach Krampnitz, die später auch nach Fahrland verlängert werden könnte. Im Herbst will der Potsdamer Verkehrsbetrieb mit der Feinplanung für den rund sechs Kilometer langen Abschnitt beginnen. Experten gehen bei Straßenbahnstrecken von Kosten von etwa zehn Millionen Euro pro Kilometer aus. Angesichts des komplizierten Planungsverfahrens und der schwierigen Streckenführung erwarte er eine Eröffnung etwa im Jahr 2027, so Jakobs. Bis dahin seien Zwischenlösungen nötig. Neben der Straßenbahnplanung wird an Konzepten für Car-Sharing, Fahrradstationen und autofreie Zonen gearbeitet.
Soziale Infrastruktur
Drei Kitas, eine Grund- und eine weiterführende Schule inklusive der notwendigen Sportanlagen sowie ein Jugendklub sollen in Krampnitz entstehen. „Sobald der Bedarf da ist, sollte es auch eine Kita geben“, so Jakobs. Außerdem seien Flächen für Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie reserviert. „Ich bin fest davon überzeugt, dass in Krampnitz ein lebenswerter und lebendiger Stadtteil entsteht“, sagte Jakobs.
Ja da kann ich nur Frank zustimmen. Dort bewegt sich was.
Ich durfte ja einige Wochen am Krampnitzsee in Neu Fahrland verbringen, übrigens eine wunderschöne Urlaubsgegend wenn ihr mich fragt sehr zu empfehlen.
Wir hatten in dieser Zeit eine liebenswerte Führung und Erklärungen zur weiteren Gestaltung in und um Krampnitz erhalten. Sehr beeindruckend was dort Infrastrukturmäßig alles umgesetzt werden soll. Die Baukräne sind schon meilenweit zu sehen. Sicher auch sehr gut für die Anwohner.
Auch für Urlauber die sich eine Auszeit gönnen wollen und das nicht nur mit dem Hausboot auf dem See sondern mit dem Fahrrad oder den super Wanderwegen rund um Krampnitz. Schon jetzt sind die Busanbindungen nach Potsdam bzw. nach Spandau sehr gut.
Passend zu diesen Ausführungen fällt mir nur ein Song ein von Peter Fox: "Ein Haus am See"
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Freunde sind Menschen, die dir nicht den Weg zeigen, sondern ihn einfach mit dir gehen.