Ich hatte mal ein BV im bezug Ausrüstung der Sanitäter. Wenn ich mich recht erinnere gab es lt. Genfer Konvention eine Abmachung das Med. personal den neutral Status hatten? Gekennzeichnet mit dem Roten Kreuz (am helm oder Armbinde usw.) sollten die nicht in kampfhandlungen verwickelt werden, bedingung selbst keine Waffen. Nur war in der Standartausrüstung des Sanis aber auch eine Pistole. In leipzig (zur Ausbildung) bin ich mit einem Offz. in einen Disput geraten mit der Frage warum ich eine Waffe tragen muss. Die sache ist fast ausgeartet. Um ehrlich zu sein: ich hab einen Spruch abgelassen der nicht ganz fair und i.O. war. Da hat die Luft gebrannt. Wie ist den Euere Meinung zu dieser Problematik? Gruß Ded
------------------------------------------------------------ Erst am Abgrund drehen wir uns um und und ändern unseren Weg
Ich such mal die Fakten raus. In den MSK war ja der Sani quasi ein Doppelverwendung, in den Stäben gab es ja die strukturmäßigen Sanitätsgruppen (später mit Struktur-90 Sanitätszüge).
Die Waffenfrage ist echt gut!
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
wie schon Frank bemerkte, sehr interessant. Allerdings ist es nicht so, daß Sanitätspersonal keine Waffen tragen darf. "Sanitätspersonal führt Waffen (meist nur Pistole, selten Sturmgewehr) ausschließlich zum Schutz von Verwundeten und dem Eigenschutz." Quelle: WiKi Militärischer Sanitätsdienst, Neu für mich war folgendes: "Angehörige der Sanitätstruppen führen im Gefecht bzw. Einsatz eine hoheitlich ausgestellte Ausweiskarte[2] mit sich und tragen das Schutzzeichen am linken Oberarm. Das Recht zum Tragen sowie die Identitätskarte dürfen dem Sanitätspersonal auf keinen Fall entzogen werden. Bei Verlust derselben muss dem Personal entsprechender Ersatz ausgehändigt werden." So etwas habe ich nie gesehen, vielleicht wissen unsere Sanis mehr.
Harald, irgendwie wiederspricht sich die ganze Sache. Eigenschutz und Schutz des Verwundeten einerseits, anderseits bin ich Waffentrager und werde von den angenommenen Gegner als Feind angesehen. Dann die Frage wer schießt zuerst? wenn z.Bsp. der auf mich zu stürmender Gegner eine Gefahrensituation für mich und den Verwundeten darstellt ober der Gegner sein Vorlauf freischießt. Natürlich wurde schon viel in der Geschichte Schindluder mit dem Roten Kreuz getrieben. Ich persölich meine, wenn ich ohne Waffe (und gekennzeichnet als Sani) angegriffen oder aufgegriffen werde, hab ich doch vielleicht eine andere Situation mir gegenüber, oder?! Man könnte mit dieser Problematik stundenlang disskutieren und das wenn und aber erörtern. Dies soll natürlich nicht nur auf die NVA bezogen sein, sondern Weltweit. Für Leute die sich damit befassen wollen hier mal ein kleiner Tip: Wenn es geht schaut Euch mal den Film: Hacksaw Ridge an. Nun hab ich ja mal was in die Mitte geworfen. Laßt Euch mal aus! Gruß Ded
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Ich denke, dass es eine ganz schöne Gradwanderung ist....
Ich hab ne Waffe, auch als Sani, und werde von einem Gegner angegriffen und unter Feuer genommen. Der Gegner erschießt einen der mir anvertrauten Verwundeten. Sag ich jetzt, "...dass darfst du nicht machen..." oder versuche ich es zu verhindern, indem ich zuerst schieße?
Für mich: ich würde schießen! Was meint ihr?
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Das beste Beispiel sind die bis zum jetzigen Zeitpunkt geführten Konflikte. Keiner hat Rücksicht auf ein "Rotes Kreuz o. Roten Halbmond" genommen. Als Sani in der vordersten Front ist es schon besser bewaffnet zu sein. Aber was sagt die Genfer Abkommen ?
Andreas Burda Zeit ist vergänglich-Erinnerungen nicht!
Der Siggi hat mir erlaubt, seine Mail im Forum zu veröffentlichen, was ich gern tue:
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Sehr geehrter Herr Herzig,
Mehr oder weniger durch Zufall bin ich beim Traditionsverein gelandet und habe mich gefreut, dass dieser Verein so aktiv ist und neben einigen Nörglern v.a. positiven Zuspruch erfährt.
Das MSR 16 hat mein Berufsleben entscheidend mitgeprägt:
Am 01.11.1963 wurde ich zusammen mit drei anderen Kameraden, die ein Jahr später in Greifswald Militärmedizin studieren wollten, in den TT eingezogen (4. Kp). Nachdem ich von der Häuserwand geflogen war Versetzung zum RMP (Hptm. Dr. Finsterbusch).Zum 01.10.1964 Versetzung an die Militärmd. Sektion Greifswald. Nach Staatsexamen und Approbation als Oltn. Versetzung zum MSR 16 in der Funktion Regimentsarzt ab 01.09.1970 (Leipzig). Die Zeit bis Spätsommer 1972 war geprägt durch die Baumaßnahmen und den anstehenden Umzug nach Bad Frankenhausen „mit Kind und Kegel“. Manfred-750 hat diese Aktion ja im Gästebuch beschrieben (ich glaube, dass es sich hinter der Mailadresse um Manfred Walther, unseren Kommandeur handelt). Ich erinnere mich an den Tag der Verlegung noch sehr genau. Belohnt wurden wir mit einem für damalige Verhältnisse tollen und modernen Objekt.
Der MedPunkt war mehr ein kleines Krankenhaus mit 35 Betten (30 allgemein, 5 Infektion); Zahnarzt, Labor, Röntgen). Es würde mich schon interessieren, wie das heute aussieht.
Wie ging es mit mir weiter. Zum 01.12.1973 habe ich das MSR -16 verlassen und fortan im Lazarett Leipzig-Wiederitzsch gearbeitet.. 1975 ergab sich dann die Möglichkeit, in die Facharztausbildung Anästhesiologie und Intensivtherapie in Bad Saarow zu wechseln. Seitdem bin ich dort kleben geblieben: Facharzt, Subspezialisierung, Promotion, Habilitation.
Zur Wende stellv. Klinikchef, ab 03.10.90 in selber Funktion Gastspiel bei der Bundeswehr (OFA). Ab 01.04.1991 Privatisierung der MMA, heute Teil des Helios-Krankenhauskonzerns. Bis zum Eintritt ins Rentnerleben 2010 Chefarzt für Notfallmedizin ( Zentrale Notaufnahme, RTH Christoph 49, 2 Notarztwagen).
Bis 2016 noch tageweise notärztliche Tätigkeit („Abklingphase“).
Von der Zeit im MSR 16 habe ich kaum Bilder. Ich werde mal meine Sammlungen durchsehen und Ihnen in digitaler oder direkter Form zusenden.
Freundliche Grüße
PD Dr. med. habil. Siegfried Lederer Oberfeldarzt a.D.
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Frank
Frank
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Hier noch einige Informationen von Siggi: ----- Als ich die Dienstgeschäfte am 01.09.1970 übernahm, erfolgte das von
Oltn. Dr. Augenstein (Regimentsarzt) und Oltn. Dr. Runtzler (Ltr. RMP), beide OaZ,
Regimentsfeldscherin (Offz. mat. med. Sicherstellung) war eine Frau Hauptmann .....
Ich habe den Namen vergessen (besser so)! Abgelöst wurde sie von Hauptmann Zimmermann. Das war ein integrer Mann, ein Gewinn für uns alle. Als Ltr. RMP kam Oltn. Dr. Steffen Henzgen, OaZ, der später an der Uni Jena Pathologe und (?) Prof. wurde.
Abgelöst wurde der von Thilo Heim.
Wie es nach 12/ 1973 personell weiterging, ist mir nicht bekannt, weil ich insbesondere nach meiner Versetzung an das damalige Zentrale Lazarett nach Bad Saarow keine Verbindung mehr zum MSR 16 hatte. ----
Noch lese ich interessiert im Forum und dem Gästebuch. Ich staune, was da einige Kameraden so wissen. Z.B. kam der Hinweis, dass es zu meiner Zeit einen
Ltn. Svoboda als Bat.-Feldscher gab. Ja, das stimmt.
Hier noch einige Ergänzungen, soweit erinnerlich für den „Stammbaum“:
- 1963: Hptm. Hertha Schwarz (?) RMP, Apotheke
Stfw. Baske, RMP, hatte noch bei der Wehrmacht gedient.
- 1970: Oltn. Köhler RMP
Ltn. Schwaiger PB
Ltn. Bleßmann ,?, es könnte sein, daß seine Frau irgendwo im Stab als ZB beschäftigt war.
Viele Grüße
Siggi
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Das sind alles sehr wichtige Informationen, war es doch um den RMP recht "dunkel" - danke an Siegfried.
Frank --
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Siggi hat uns auch Fotos vom RMP aus den Anfangsjahren in Bad Frankenhausen zur Verfügung gestellt. Ich scanne sie am Wochenende und stelle sie hier rein.
Frank --
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!