Hallo Leute, Mich würde mal interessieren, wer in seiner aktiven Zeit mal im RMP stationär lag, und was er dort erlebt, oder durchgemacht hat. Ich selbst lag mal mit einem Gibsbein drin.Es waren mehrere Tage und was ich da erleben durfte das nächste mal. Gruß Jürgen
Jürgen, ich hab da schon mal was geschrieben, da ich als Komp.Sani auch im PMP Dienst machen mußte. Nur noch mal ganz kurz: 1. Episode war die Spritze an einem "Patienten" um Mitternacht. 2. Episode waren außergewöhnliche Patienten wo man nicht glaubt, daß es sowas gibt. Trotzdem war man als Komp.Sani immer der Looser.
------------------------------------------------------------ Erst am Abgrund drehen wir uns um und und ändern unseren Weg
In Behandlung war ich öfter, das ging halt nicht an mir vorbei. Im Med. Punkt Stationär aufgenommen wurde ich nicht! Einmal bin ich aus dem stehenden Panzer gefallen, ja weil die Luke nicht gezurt war und die mir beim einsteigen entgegenkam (ja so eine Panzerluke ist sehr schwer, mit dem SPZ nicht vergleichbar). Das Ende vom Lied, ich flog direkt in den Dreck vom Seega Taktikacker, mit dem Kopf zu erst und war dann weg! Man entschied sich aber, mich nach Bad Frankenhausen ins Krankenhaus zu bringen. Aus meinem letzten Urlaub kam ich nach einem Motorradunfall in den Med. Punkt. Diesmal sollte ich da bleiben. Ich sagte zum Arzt, ich habe über 1000 Tage gedient, da werde ich die letzten neun Tage in meiner Kompanie verbringen! Dann muss ich sie aber Diensttauglich schreiben, sagte der Arzt. Ich habe anschließend darüber mit meinem KC nur gelacht, obwohl der Arzt eigentlich recht hatte und ich täglich zum Verbandswechsel kommen musste. Mein linkes Knie und linker Arm sahen schlimm aus. In meiner linken Handinnenfläche war kaum noch Fleisch drauf!
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Wie Ihr ja vielleicht wisst war im RMP in der unteren Etage die Dienstzimmer und Behandlungsbereich. Im Obergeschoß die Krankenstation. Also wir lagen zu zweit auf einem Zimmer ein Berufssoldat der IK und ich. Er hatte Liegegips am rechten Bein und ich am linken Bein. Die sogenannten Krücken (Unterarmstützen) standen neben dem Bett. Eines Tages gab es Suppe zum Mittagessen. Dort war es so Sitte, das die Patienten ihre Teller holen und auch selber abräumen.Trotz mehrfacher Bitte wurde uns "Behinderten" nicht geholfen. Mit Gips und Krücken dann noch Teller tragen so gut wie unmöglich. Also vielen uns die Suppenteller aus der Hand und das war eine ziemliche Sauerei. Ab diesem Tage wurde bei uns abgeräumt. Da wir nachts nicht schlafen konnten lagen wir oft wach. Und da gab es immer einmal komische Geräusche, die wir uns nicht erklären konnten.Dies kam uns sehr komisch vor. Es hörte sich an wie eine rollende Kugel auf dem Flur (EK Kugeln) und ein klirren. Also "rolle rolle rolle kling". Wir gingen der Sache auf den Grund und kamen der Ungewöhnlichkeit auf die Spur. Wer weiß was es war ?? Vielleicht weiß es jemand, wen nicht verrate ich es Euch beim nächsten mal. Gruß Jürgen
Hier auch mal eine Episode: In der Grundausbildung stand auch das Theme Panzernahbekämpfung an. Wenn ich mich recht erinnere war auf der Strecke so was ähnliches wie ein Turm oder Podest. Von dort sollten wir auf den Panzer springen und mit einer decke abdecken. Beim Auftreffen auf den Panzer rutschte ich ab und kam unglücklicherweise mit den linken Fuß auf die kette. Glücklicherweise fuhr der nicht schnell , aber der Fuß knickte um und ich in den Med.Punkt. Zinkleimverband! Im Zimmer leg neben mir ein Patitent der mir komischer Weise immer den Rücken zuwand. Als einmal die Schwester rein kam drehte er sich um und ich war erschrocken. Der hatte nur ein Auge. Das andere war in einem Wasserglas auf seinen Nachtschrank. Im Gespräch mit Ihm erfuhr ich, das er ein Patient war, welcher "Irrtümlicher Weise" eingezogen wurde und hier auf seine Ausmusterung warteten mußte. Skuriel meint Ded
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Ein bischen makaber ist das aber schon! Die haben aber auch alle eingezogen, außer die, die gute Beziehungen hatten. Ein Kumpel von mir wurde auch nicht eingezogen und ich weiß nicht einmal, wie er es gemacht hat?
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Und hier kommt sie die Auflösung: Das Dach des RMP war rechts und links angehoben, so das das Regenwasser in der Mitte des Daches in eine Rinne lief.Wenn die stationären Patienten mit ihren leren Schnapsflaschen nicht wußten wohin.Beugten sie sich zum Fenster hinaus und warfen die Flaschen aufs Dach. Rolle Rolle Rolle Kling Das war des Rätsels Lösung. Jürgen
Ich frage jetzt mal nicht woher die "armen und gebrechlichen" Patienten den Schnaps herbekommen haben. Bestimmt auf Rezept, damit sie schneller gesund geworden sind.
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Nein, die Geschichte kannte ich auch noch nicht. Natürlich verdient ein Arzt im Med.-Punkt mehr als ein Regimentskommandeur. Das ist auch heute bei der BW noch so. Es war und ist immer so, dass Spezialisten ihre Arbeit und Ihren Dienstgrad bezahlt bekommen. Im falle eines Arztes im Dienstgrad Oltn. waren das ca. 1300,-M der DDR und dann noch die Vergütung als Arzt. Die Höhe könnte ich nur schätzen. Heute ist das noch krasser. Ein Oberst-Arzt der BW liegt pro Monat im fünfstelligen Bereich! (Netto)
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Zu meiner Zeit hätte man auch Proku ans KDL 1 stellen können. Da wären die Schnapsflaschen von allein aus dem Sankra gesprungen. Jeder Versuch da etwas durch zu bekommen, war aussichtslos!
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Hier noch eine Episode zum RMP: Wir waren zur Sicherstellung einer Übung eines MSB in Nochten. Ich bekam Ausschlag und Schmerzen im Lendenbereich. Damit ging ich zum Arzt, damals Oltn. Aschenbach, Bernd. Er diagnostizierte eine Gürtelrose. Sofortige Zurückverlegung in den RMP nach Bad F.. hieß es. Im Sanka auf der Liege liegend ging es von Nochten auf die Autobahn. Wer sich erinnern kann, die Liegen bestanden aus einem Holzgestell und bespannten Zeltstoff. Ich lag oben im Sanka und unter mir noch ein verletzter Soldat ebenfalls auf so einer Liege. Der Zeltstoff meiner Liege war schon ziemlich rissig (hätte eigendlich ausgesondert werden müssen) Auf unserer Autobahn, Ihr wisst wie die war (fahren wie auf der Eisenbahn,holter die polter)mußte es dann passieren, das Ding riss und ich lag plötzlich auf den schwer verletzten unter mir. Das sind so Sachen die man nie vergisst. Den Rest der Strecke mußte ich schmerzhaft im sitzen zurück legen. Gruß Jürgen