Hfw Reichel war später die "Mutter" der 8.Komp. Er war dann Stabsfeldwebel. Er war der urigste den ich je kennengelernt hatte. Hatte es faustdick hinter den Ohren. Zur Verabschiedung in unsere Reserve hatte er versprochen mit jeden anzustoßen. 2 Zimmer hat er geschafft, Dann war ritze Muß mal orten, wo ich noch amüsante Geschichten reinsetzen kann. Kenne mich noch nicht so richtig hier aus. Tschö
Hallo Detlef,auch ich kenne den Stfw.Reichel aus gemeinsamer Dienstzeit in der 8.MSK ( in Leipzig ).Er hatte den Spitznamen "Ritter Runkel von Rübenstein ).War eine ehrliche Haut,aber wie Du schreibst,er hatte es hinter den Ohren. Später traf ich ihn mal in Leipzig.Da war er ( soweit ich mich erinnern kann ) Kaderleiter an einer Schule für Bibliothekare. Mit gruß Peter
Hallo Peter_770 Jaja unser Reichel, mit unseren KC (Oltn Hammhalter) hat er sich immer angelegt. Auf "seine Truppe" ließ er nichts kommen. Einer seiner Sprüche war u.a. hier komme ich als erster, dann der Schreiberling, meine Truppe und dann erst du Hammi. Er kannte uns schon ganz genau. wenn Päckchen ankamen mit "Obstkonserven" war auf jeden Fall immer 2 Büchsen seine, ohne wenn und aber. Er ist ja mit uns in die Reserve gegangen.Ich war mal kurz ins Verpflegungslager abkommandiert. Schon trabte er mit seiner Kiste an: "Vollmachen! aber nur das beste!!!" Es gibt ja so viel zu erinnern und zu erzählen.
1971 Als junger Leutnant im "Schlammlager" Oktober 1971
1971 Oktober im " Schlammlager"
1971 Oktober vor dem Clubzelt/Fernsehzelt der 5.MSK
1971 Zeltreihe der 5.MSK
1971 Gespräch mit dem Soldaten J.
1972 Bad Frankenhause, Am Anger
1972 1.MSZ / 5.MSK 1972 Die ersten Bilder von oben auf dem Schießplatz mit der "neuen Arbeitsuniform" (Kombis der Krad- Regulierer)
1972 April/ Mai 1.MSZ / 5.MSK Meine Regulierer- Kombi teilte ich mir mit einem Zugführer aus der 4. oder 6. MSK, darum die Schwarzkombi. Für mich war es wichtiger, dass die Soldaten damit ausgerüstet waren. Es gab diese leider nicht für alle...
1972 Schild Sperrgebiet an das sich die "Westlichen Militärmissionen" absolut nicht gehalten haben
März 1972, 1.MSZ / 5.MSK Im März des Jahres 1972 stand vor uns die Aufgabe aus der "Baueinheit" heraus im Bestand des Regiments eine Regimentsübung zu fahren. Offen äußerten die erfahrenen Offiziere des Bataillons in einer Dienstversammlung vorher, dass die Truppe unter den Bedingungen der monatelangen Bauarbeit auf diese Übung nicht entsprechend vorbereitet sei. Die Bauarbeiten forderten ihren Tribut. Die anwesenden Offiziere der Regimentsführung warfen diesen Offizieren ideologische Unklarheiten vor. Die Terminstellung der Bauaufgaben zwangen uns der Bauaufgabe den Vorrang zu geben. Trotzdem erfüllten wir während dieser Regimenstübung alle an uns gestellten Aufgaben. Meine Soldaten und Unteroffiziere legten sich ins "Zeug". Besonders ist mir aufgefallen, das die älteren Unteroffiziere auf Zeit und die Gefreiten die Vorreiterrolle freiwillig übernahmen. Desshalb kann ich hier meine Unteroffiziere voller Lobes mit dem Namen heute noch nennen. Es waren die Unteroffiziere Gleichner, Stange und Zöllner die mir als junger Leutnant mehr als geholfen haben die Aufgaben vorbildlich zu erfüllen. Hier zeigte sich die Einstellung "meiner Truppe" zur Aufgabenerfüllung als Soldat der NVA. Selbst Gefreite gingen in die Nachbarstellung, sprangen, glitten gefechtsmäßig in der Verteidigung ohne Aufforderung zu ihren "Hippern, Spritzer", oder wie die Soldaten des 1.DHJ noch genannt wurden. Sie unterstützten diese beim Bau der Stellungen, prüften die Kenntnisse der Schusssektoren, korrigierten diese und halfen bei der Orientierung im Gelände usw. Der Kontrolloffizier aus dem Kommando des Militärbezirkes III an meiner Seite nervte mich mit der Vorlage meines Verteidigungsschemas. Darum konnte ich mich persönlich nicht um meine Truppe kümmern. Diese Aufgabe am Mann hätte absolut Vorrang haben müssen und nicht das Papier... Kurz gesagt, für mich wäre die Aufgabe in der Stellung bei den Soldaten wichtiger gewesen... Der Kontroll- Oberstleutnant zeigte sich während seiner anschließenden punktuellen Überprüfung vorn in den Stellungen meiner drei Gruppen mehr als überrascht über die guten Kenntnisse meiner Unteroffiziere und Soldaten bezüglich der Aufgabe der Gruppe, der Aufgabe des einzelnen Soldatens, der Schusssektoren, der Nebenschusssektoren und der Signale der Warnung..... Die "freiwillige" gemeinsame Arbeit in der Vorbereitung dieser Übung mit meinen Unteroffizieren und Soldaten an den Abenden und besonders an den Wochenenden nach dem Baubetrieb zeigte hier eine mehr als gute Wirkung. Und das nach harter 10-stündiger körperlichen Arbeit unter den sehr primitiven Bedingungen auf der Baustelle dort oben auf dem Berg. Als Leutnant wollte ich gemeinsam mit meinen Leuten die Aufgaben alle vorbildlich erfüllen. Wir waren einer der besten Züge im 2. Bataillon, so die Auswertung des Kontroll- Offiziers und des Bataillonskommandeur Hptm. Rex. Ich konnte allen meiner Unterstellten als junger Leutnant nur danke sagen, mehr Möglichkeiten hatte ich nicht....
[ Editiert von Klaus_Hartenstein am 11.11.11 21:59 ]
[ Editiert von Klaus_Hartenstein am 12.11.11 14:57 ]
[ Editiert von Klaus_Hartenstein am 15.11.11 21:27 ]
1972 März, Regimenstübung Meine original Skizze in der Verteidigung vom März 1972. Diese Skizze konnte "gerettet werden", da sich der Skizzenblock mit meinem damaligen Arbeitsbuch noch in meiner ersten Kartentasche befand. Diese hatte ich im Keller in einer Kiste abgelegt 1972 oder 1973 , da eine der Halteschlaufen hinten gerissen war. Gefunden hat diese mein Sohn im Keller als er nach Armeeausrüstung suchte für die Geländespiele in der Schule in Vorbereitung eines Pioniernachmittages im Jahr 1985/1986.
1972 "Erkennungskarte" der "westlichen Militärmissionen", Vorderseite, gehörte in jede Brusttasche des Felddienstanzuges eines Offiziers
Rückseite,
Vor und während der Bauarbeiten oben auf dem Berg wurden unsere Armeeangehörigen regelmäßig durch uns belehrt wie sie sich bei der Annäherung von Fahrzeugen der "Westlichen Militärmissionen" zu verhalten hatten. Mehrere Male während der Arbeiten oben hatten wir meist die Amerikaner als "Zaungäste" zu Besuch. Zwei Mal kam der Befehl ... Stellen und einkeilen.... Ihr "Westschlitten" konnte einmal fast und einmal gar nicht gestellt werden, trotz des Einsatzes von 2 extra zugeführten Urals mit Hänger. Sonst sahen wir die Urals auf der Baustelle nie. Keine Chance für uns die Amis zu stellen. Das letzte Mal zog der Amischlitten einen Kurve in Richtung des sehr steilen Hanges und umrundete den Ural fast, ehe er die Kurve wieder auf die Straße bekam... Er stand schon nur noch auf den zwei linken Rädern und wir dachten nun das er kippt. Nichts war. Die Nummer war zirkusreif. Dem einem Fahrer des Urals ist fast die Kinnlade herunter geklappt, so erschrocken war er als er sah wie das Westauto seine Urals am Hang einfach umkurvte. Anschließend erfolgte natürlich eine extra Belehrung des Fahrers durch "Horch und Guck". Kein Wort durfte der arme Fahrer gegenüber seinen Mitgenossen im Zelt verlauten lassen. Unter Strafe wurde dies ihm verboten. Öfters sahen wir unten in den Kirschplantagen das Aufblitzen der Ferngläser des GI. Sie tarnten ihre Fahrzeuge bei der Beobachten richtig gut ab. Andere Male stellten sie sich offen provozierend direkt auf die Straße zum Lager hinunter und grienten uns nur mit einem breiten Mundwinkel an. Wem hat das Ganze genützt?
[ Editiert von Klaus_Hartenstein am 15.11.11 21:21 ]
[ Editiert von Klaus_Hartenstein am 15.11.11 21:23 ]
Hallo Klaus_Hartenstein, solch ein ähnliches "Vorkommnis" aber im privaten Bereich hatte ich auch schon: Folgendes: Mit unseren Wartburg wollten wir zu Besuch nach Berlin fahren. In Magdeburg auf die Autobahn und dann schön gemütlich nach Berlin. An Bord meine Frau und unsere 2 Kinder. Auf einmal sagte mein Sohn, daß er immer wieder Soldaten und "Panzer" an Rand und auf Parkplätzen gesehen hat. Ich gab nichts weiter drauf und weiter gings. Dann vor uns eine Kolonne von militärischen Fahrzeugen, die aber nicht der NVA zugeordnet werden konnten. 2 Tieflader mit schweren Panzern, Mannschaftswagen, Jeeps und Sonderfahrzeugen (?). Das Staunen meiner Kinder war groß, aber auch ich konnte meine Blicke nicht abwenden. Wir überholten die Kolonne. etliche Kilometer weiter mußte meine Kleine Tochter dringend Pipi und der nächste Parkplatz war unserer. Da sahen wir die Kolonne kommen, die aber auch auf den Parkplatz einbogen und hielten. Wie es so ist, meine Sohn (damals 6 Jahre) schlich sich langsam an die Großen Autos hin und staunte Bauklötzer. Am meisten interessierten Ihn die Panzer. Unmittelbar darauf nährten sich 2 Zivilisten (wo die auf einmal herkamen?) unserem Auto und forderten uns auf Sofort !!! weiter zu fahren. Wir sahen dann auch einen abgetarnten SPW von den Russen und Soldaten im Unterholz. Es wurde uns langsam zu mulmig und wir sahen zu schnell wieder ab zu dampfen. Kaum auf der Autobahn überholte uns ein Streifenwagen und forderte uns auf ihn zu folgen. Nächste Haltebucht wurden wir raus gezogen. Dort ein "Wolga" ein "Lada" und ein Lo mit Soldaten. Wir wurden höflich aber mit Nachdruck aus dem Auto befohlen und dann ging fing das Spiel an "Woher, wohin. warum angehalten, woher wußten wir von den Halt, was wurde ge-od.besprochen, was wurde ausgetauscht oder geschenkt usw,usf." Fast eine Stunde Zwangspause. Dann intensive Belehrungen und Androhungen sowie Warnungen . Wir dachten dann , wir hättens überstanden und gehöriges Muffensausen. Schnell weg, aber im Rückspiegel sahen wir dann doch noch einen Lada, welcher uns bis Schönefelder Kreuz "Begleitete". Das war unsere Begegnung mit amerikanischen Soldaten. Gehört zwar nicht zu unserem Forum, wollte aber mal was zu "Horch und Guck" beitragen.
Hi Detlef, das was Du erlebt hast ist erlebte Geschichte, gelebte deutsche Geschichte. Bis jetzt habe ich persönlich 1000 Seiten meiner Geschichte von meiner Dienstzeit in der NVA geschieben. Und bin jetzt dabei die Geschichte des Aufklärungsbataillons 11 der 11. MSD zu schreiben. Bin sehr fleißig dabei und sammle wie verrückt Material. Vieles habe ich aus Zeit- und Platzgründen weggelassen bei meiner eigenen Geschichte. Darum ist nach meiner Meinung Dein Beitrag sehr wertvoll zur historischen Einordnung der Vorgänge- Prozesse. Wer, wenn nicht wir, können unserer .... werbeorientierten Jugend.... einen sehr kleinen Einblick in die Geschichte geben? Danke ganz persönlich für Deinen Beitrag. Wo hast Du gedient? Ich war 1971 bis 1972 im MSR- 16 und 1982 bis 1984 in AB 11 usw....
Hallo Klaus, Danke für die "Belobigung". Also, ich habs ja schon oft geschrieben - ich hab von Nov. 72 bis 74 Im MSR 16 gedient und zwar in der 8.Komp. dann kurz in der 3.Komp. und dann zurück zur 8. Am Anfang (bei Eiberufung sollte ich RPG 2 sein, bin dann aber als "Komp. Sani "befördert wurden und dann im 3, Diensthalbjahr wieder als straffer Mot.Schütze gebuckelt. (es kam ein Med.Student) In meiner Dienstzeit kam ich überall rum. War u.a. in LPz. Wiederitzsch (Armee Lazarett) zur Ausbildung. Dann in vielen Orten zur Wachgestellung. Ich bin relativ sehr früh zum Gefr. befördert wurden. Mit einem höheren Rang kann ich leider nicht dienen. Uffz. der Res. gilt ja nicht mehr. Das Kurioste war, daß ich 2x nach BFH zur Reserve einberufen wurde. Zu Deutschen Geschichte selbst kann ich sagen, daß sehr viel erlebt wurde auch im Privaten Umfeld. 2 meiner Brüder waren Berufssoldaten (Einer an der Grenze in Potsdam und der andere in Halle Damaschkestr.) Da gäbe es auch sehr,sehr viel zu plaudern. Auch die wendezeit und unsere erlebten Storys. Ich kann ja mal bei unseren nächsten Treffen mal ein paar Annektoden zum besten geben. (z.Bsp. Stasi in Potsdam usw.)