Geplant war eigentlich, dass die 7. und 8. MSK den Marsch durchführen sollten.
Wenige Stunden vor Marschbeginn kam von der Kontrollgruppe jedoch der Befehl, dass nicht die 7. MSK sondern die 9. MSK mit den Reservisten die Aufgabe zu übernehmen hat.
Die 7. MSK ist in der Kaserne geblieben und hat die Wache sichergestellt.
Die Resis der 9. MSK haben die gestellten Aufgaben sehr gut gemeistert.
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Wir lagen übrigens unweit der Autobah auf einem abgeernteten Getreidefeld. Ihr seht ja, wie wir unsere Schützenpanzer getarnt hatten.
Damit es nicht langweilig wurde habe ich aus den Strohballen eine Art Stellungssystem auf dem Feld bauen lassen. Den Resis hats gefallen. Sie waren ja durch die lange Fahrt ausgeruht und froh, dass sie sich bissel bewegen konnte.
War auch bissel lustig. *Augenzwinkern
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Im Laufe der Tag wurden auch wir von einer Kontrollgruppe des Vereinten Oberkommandos kontrolliert werden.
Die 9. MSK lag an der rechten Flanke des Battailons. Die Schützenpanzer waren sehr gut getarnt und das Wach- und Beobachtungssytem funktionierte ausgezeichnet.
Dank Gerhardt hatten wir eine sehr gute Drahtnachrichtenverbindung und somit konnte ich ständig alle Züge erreichen.
Jedenfalls konnte man in der Ferne sehen, wie die Kontrollgruppe auf unsere "Stellungen" zukam.
Dann standen sie vor einem Hindernis - einem Weidezaun und der schnitt uns richtig gut ab. Ich habe durchs Doppelglas beobachtet, wie der erste Kontrolleur über den Zaun klettern wollte. Den Rest könnt ihr euch denken.... Die LPG-Bauern hatten ganze Arbeit geleistet. Jedenfalls fanden die Kontrolleure keinen Übergang und zogen wieder ab. Wir hatten in der restlichen Zeit auf dem Feld auch keinen Besuch mehr.
Ich bin mir sicher, dass die Resis gut getarnt im Stroh das alles grinsend beobachtet haben.
Übrigens lag die 2. Gruppe des 2. Zuges unweit von einem einzelnen Gehöft und damals waren die Beziehungen zur Bevölkerung noch recht gut. Naja, die Resis bekamen von den freundlichen Bewohnern auch Verpflegung und da bin ich mir 100prozentig sich sicher auch was zu trinken. Es hat bloß keiner was bemerkt- Reservisten halt. Die wussten eben wie der Hase läuft.
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Es waren ja zum großen Teil Familienväter die mitten im Leben standen. Sie haben aus Situation versucht das Beste zu machen.Und nicht sich und den anderen unnötig schwer zu machen.
-------------------------------------------------- Der Schmerz vergeht, aber der Stolz bleibt.
Der Rücktransport mit der Bahn war sehenswert. Am Bahnhof hatten wir kaum Platz die Schützenpanzer abzustellen. Zum Glück war der Transportzug pünktlich bereit gestellt und die 2 Kompanien konnte zügig in die Waggons. Die Verladung der Technik lief auch ohne Probleme. Auf der Fahrt aus dem Vogtland sind wir über richtig schöne Brücken gefahren. War echt sehenswert. Leider hab ich hiervon keine Fotos. In unserem Waggon hat es übrigens toll nach frischen Kaffee ☕ und Gehacktesbrötchen geduftet. Stabsfeldwebel Gebhard (damals noch Oberfeldwebel) hat nämlich die Wartezeit am Bahnhof genutzt und hat für den ganzen Kompanietrupp frische Verpflegung eingekauft. Haben die Züge natürlich auch gemacht. Wir hatten übrigens den Luxus, für jeden Zug und den Kompanietrupp einen eigenen Waggon zu haben. Die Fahrt nach Bad Frankenhausen hat mehr als einen Tag gedauert und wir waren froh, als wir entladen hatten. Den Rest spare ich mir. "Wiederherstellung der Gefechtsbereitschaft". Dieses Mal hatten die Besatzungen der Schützenpanzer aber nicht mit Sand aus Nochten sondern mit dem Stroh aus dem Vogtland zu kämpfen. Der Marsch ins Vogtland war schon was besonderes und hat vor allem von den Fahrern und Kommandanten alles angefordert. Ich habe mich mit meinem Fahrer immer mal abgewechselt und bin selber gefahren. Das haben aber auch andere Offiziere gemacht. Stimmts, Micha?
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Jupp, stimmt, ich habe mich mit Olaf auch immer abgewechselt. Es sah aber auch an manchen Streckenabschnitten so aus, als ob da seit 45-ig keiner mehr durchgefahren ist.