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Dieses Thema hat 20 Antworten
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 Schießen mit der Turmbewaffnung Panzer
Seiten 1 | 2
Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


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30.11.2020 16:19
Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Der Bü hat mich doch glatt auf eine neue Frage gebracht.

Wie wurden die FlaMGs justiert und oder angeschossen? Panzermänner, erklärt ihr uns das bitte?

Gruß

Frank

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Josef_Walter Offline

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02.12.2020 19:27
#2 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Heikles Thema, weil die Sache äußerst selten durchgeführt wurde. Der Schießplatz in Bad Frankenhausen durfte zum Fla-MG Schießen nicht genutzt werden. In der Regel haben wir in Annaburg mit dem Fla-MG geschossen. Ich glaube, daß die Ladeschützen auch nur eine Übung im 1.DHJ geschossen haben.
Das Fla-MG hatte 2 Visiere. 1 Erdvisier(Kimme und Korn) und ein Reflexvisier zur Bekämpfung von Luftzielen, welches an der Lafette befestigt war . Justiert und angeschossen wurde das Reflexvisier. Justierentfernung wohl 800m (Justierkreuz) Anschußscheibe 100m. Ziellinienprüfer in den Lauf und Fadenkreuz des Reflexvisiers auf den Justierpunkt einrichten. War immer eine große Fummelei, weil das ganze System Lafette äußerst instabil war und die Justierschrauben nur mit Schraubenschlüsseln bewegt werden konnten. Anschließend wurde angeschossen. " Ohne Ziellinien-
prüfer im Lauf)" Ich denke mal, daß auch eine Kontrolljustiertafel angefertigt wurde.
Allgemein kann man sagen, daß viele Ladeschützen das Fla-MG nicht beherrschten. Ihnen fehlte einfach die Kraft, den Ladevorgang ordnungsgemäß durchzuziehen.


Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


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02.12.2020 19:43
#3 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Prima Antwort und Information, Josef.

Frank

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Dirk_Schneider Offline

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03.12.2020 09:15
#4 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ja sehr gut Josef. Mit dem Fla-MG habe ich höchstens zwei- oder dreimal geschossen.
Deshalb weiß eich von einem Anschießen nicht mehr so viel.
Kann mich nur erinnern, dass es die 36-40 Tonnen mächtig zum Schaukeln gebracht hat.
Wir hatten ja nur ein paar Schuss mit Reflexvisier auf Landziele.

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Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)


Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


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03.12.2020 11:00
#5 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

War der Ladevorgang echt so schwer, dass die LS ihn nicht hinbekommen haben?

Ich kann mich noch an das Schießen mit dem 14,5er KPWT vom SPW 40 erinnern. Da brauchte man echt paar Muckis um das Ding zu laden...

Gruß

Frank

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Dirk_Schneider Offline

Stern mit zwei Diamanten


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03.12.2020 11:50
#6 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ja ein bisschen ziehen musste man schon. Der Dorn zum durchziehen musste schräg nach vorn
eingeführt werden. Da war es mit Schwung holen nicht so einfach. Und wer den Dorn beim
durchziehen in der Hand hatte ohne das er noch in der Arretierung war.........au!

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Dirk_Schneider Offline

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03.12.2020 11:52
#7 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ach ja, eine Patrone vom Fla-MG Unterseite ging auch!

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OWI 454 Offline

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03.12.2020 16:50
#8 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Der Weg zum Mutzenbrunn von Seehausen aus war voll zerfahren das man mit LKW Lo kaum durch kam, in den 80.zigern war er fast zugewachsen und wurde auch forstlich wenig genutzt – was natürlich ungewünschte Besucher (Militäradministrationen) davon abhielt darein zufahren. 1973 wurde der Anschießstand für 60 PB KPWT und PKt , in kürzester Zeit zwischen den Verbindungswegen Seehausenstraße - Ecke Weg Haintal „Panks Häuschen“- Salzweg angelegt und auch straff genutzt – geschützt durch die drei Täler war der Lärm abgemildert aber nicht für die Durchführenden – wie beschrieben. Zufahrt über Seegaer Straße -Salzweg – Seehausenstraße für SPW und Pz über Seehausen Seehausenstraße zum Wildacker (Parkplatz Panzertechnik) Anschußplatz für verkürzter Entfernung. Technische Sicherstellung durch die IK G5 Spez. Koffer mit eiserner Ofen, Chef (Zippel) Major Krüger, Hptm. Illiger, Fw. Strahl und Uffz Kölpin. Mit der Fertigstellung des SPS war das dann Geschichte und wurde nicht mehr gebraucht – die Natur holte sich die Flächen ganz schnell zurück zur Freude der Wildschweine und uns Jägern – die Wasserlöcher zogen magisch an für beide Seiten. Die Jäger nutzten den Stand noch zum „jährlichen Bockaufgang“ wo jeder mit der Waffe den Nachweis des Treffens erfüllen musste und des anschließenden „gemütlichen Beisammenseins“ mit Gästen Tierarzt Bold und Forstgästen aus dem BFB Erfurt.
Reste vom „Panks Häuschen und dem Anschießstand – aus Bahnschwellen existieren Heute noch. Wir Jäger haben zusammen mit den Angehörigen des Bundesforstes die gesamte Fläche Mutzenbrunn aufgeforstet auch mit Kräften der 10 und 12 PK. Es war ein Lieblingsrevier von Oberst Walter und dem O.Offz Pionier OSL Pleyl, es war leicht mit Trabant oder Wartburg über den Seegaer Weg erreichbar. Bis die Ausfallstrecke für Panzer gebaut wurde bis zum Ende Haintal und der kleine Hangweg bis Dübel. Militärisch genutzt wurden die Bereiche Haintal, Mutzenbrunn, Dübelwald nicht- es lag aber im Sicherheitsbereich des SPS, was man auch wenn man auf Jagd war, am Mutzenbrunn richtig mitbekam und doch ein mulmiges Gefühl hinterließ. Zu Feiern durch das MSR und Anderen wurde der Bereich bis 1989 wenig genutzt – dafür aber unserer Jägerklause im Haintal war sehr gefragt. In der Übergangszeit 89/90 hat der StKTP Bernd Lammert mit Kräften des Stabes (Technische Stelle und Anderer) den Mutzenbrunn sehr gut hergerichtet, sowie Wege in diesem Bereich freigeschnitten begehbar gemacht. Die Seehäuser haben es auch ganz schnell angenommen – leider ist es durch die Bundeswehr seit 8 Jahren strengstens untersagt diesen Bereich zur Erholung oder Pilzesammel zu nutzen Schade auch. Die aufgeforsteten Flächen sind dem Borgenkäfer zum Opfer gefallen und wurden letzten zwei Jahren auch gefällt wurden.


OWI 454 Offline

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03.12.2020 16:56
#9 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ich weiß nur dass die Stahlkerne der 14/5 und 12/7 sehr gern von den Vorgesetzten und auch Uffz. gesucht wurden, als Schlüsselanhänger oder praktisch als Lot was zur Justierung auch wieder gut ankam


Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


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03.12.2020 17:05
#10 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ein sehr schöner und informativer Beitrag, Frieder. Deine Worte runden das Bild zur Fragestellung ab.

Schade, dass man nicht mehr "offiziell" zum Mutzenbrunnen darf...

Das die aufgeforsteten Flächen der Kalamitäten Katastrophe zum Ofer gefallen sind ist sehr schade....

Der Borgenkäfer wird die Forstwirtschaft noch über Jahrzehnte begleiten und großen Schaden anrichten.

Gruß

Frank

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Der_Jacki Offline

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04.12.2020 21:46
#11 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Wie Josef und Dirk oben schon schrieben, wir haben mit dem FlaMG nicht oft geschossen. Ich kann mich auch nur an einmal an der Uffz.-schule erinnern und dann wohl noch 1 oder auch 2 Mal in der Truppe, auf dem PSP2 in Annaburg-Rosenfeld. Schwer ging das Teil schon, war wohl noch echte historische Technik aus der Zeit des II. WK. Ansonsten mussten dann die LS ran.
Und dass es höllenlaut war, ist mir auch in Erinnerung geblieben. Aber vom Anschießen und technischen Interna weiß ich heute nichts mehr, das ist alles weg. Dank an Josef für die Auffrischung.

Wir hatten mal eine Übung, da hieß es über Funk "Fliegeralarm". Mein LS hatte kaum die Hand am inneren Lukengriff, da sind die MIGs auch schon über uns hinweggedonnert. Von hinten, ich weiß nicht, ob das die Angreifer oder die Unterstützer sein sollten, wohl eher letzteres. Mein LS ging schnell hoch und hielt wohl auch die vorgeschriebene Normzeit, der war schon gut, aber dann kamen keine Flugzeuge mehr, weder Freund noch (simulierter) Feind. Wir warteten noch eine Weile, und dann kam wohl auch irgendwann Entwarnung. Das Üben auf Zeit an sich war ja schon sinnvoll, aber in Kombination mit den auftauchenden Düsenjets just in dem Augenblick machte das irgendwie einen merkwürdigen und komischen Eindruck auf uns.

M.E. war das FlaMG ja auch eher zur Bekämpfung langsamfliegender Flugzeuge (A10 o.ä.) und Kampfhubschrauber gedacht und deswegen wieder in die Bewaffnung des T55(-A) der NVA mit aufgenommen worden. Haupteinsatzzweck dieses 12,7er in realen internationalen Konflikten mit dem T-55, an denen wir als NVA ja Gott sei Dank nie beteiligt waren, war aber wohl praktisch fast immer die Bekämpfung von Erdzielen.

Gruß, Olaf


Frank_Herzig Offline

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05.12.2020 09:23
#12 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Recht haste, Olaf.

Man muss immer die Einsatzbestimmung einer Waffe beachten, wenn man sie bewerten soll. Mit dem FlaMG auf schnellfliegende Luftangriffsmittel zu schießen wäre wohl m. E. nicht so "zielführend" gewesen.

Aber ob das 12,7ner groß was gegen die gut gepanzerte A-10 ausgerichtet hätte, mag ich bezweifeln. Abgeschossen vielleicht nicht, aber eventuell verscheucht.

Übrigens, wenn die A-10 soweit in unsere Gefechtsordnung eingebrochen wäre, ist sowieso in der Truppenluftabwehr was schief gelaufen....

Und die A-10 hatte (hat) schon eine enorme Feuerkraft.... Sie wurde ja im Gefecht der verbundenen Waffen als Luftnahunterstützung eingesetzt...

Gruß

Frank

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Der_Jacki Offline

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05.12.2020 19:07
#13 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Ja, die A-10 wurde ja auch als "fliegender Panzer" bezeichnet, da wären die 12,7 sicher doch ein wenig zu dünn, da hast Du schon recht.
Aber auch Kampfhubschrauber waren zu der Zeit nicht mehr unbedingt so langsam, dass man da noch viel Zeit zum Anrichten gehabt hätte.
Und von den wärmegelenkten Pz-Abwehrwaffen mal ganz zu schweigen, da hatten wir echt Respekt.

Ich glaube ja auch, dass das Erscheinen der MIGs bei o.g. Übung mehr so ein zeitlicher Zufall war, der die Situation eben so tragikomisch erscheinen ließ. Da hatte man schon einen guten LS und dann sowas. Bei meiner Einschätzung des 12,7er als etwas anachronistischer WK-II-Saurier bleibe ich aber...

P.S.: Habe mich jetzt weitergebildet und in der englischsprachigen Wiki gelesen, dass für den Titanpanzer der A-10 schon Kaliber von jenseits 23 mm vonnöten gewesen wären. Dank an Frank für den Einwand, also vergesst den Blödsinn, den ich oben schrieb. A-10 kam als FlaMG-Ziel nicht in Frage, aber das mit den Erdzielen stimmt schon.

Gruß Olaf


Michael_Ständer Offline

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06.12.2020 11:05
#14 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Mal ganz abgesehen von der Feuerkraft der A-10---Puhhhhh


Frank_Herzig Offline

Großer Stern mit Ehrenkranz


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06.12.2020 11:28
#15 RE: Justieren bzw. Anschießen der FlaMGs Antworten

Man sieht ja in alten sowjetischen Filmen oft, wie die Rotarmisten das DSchK mit Rädern hinter sich herschleppten.

Für das FlaMG haben die sowjetischen Panzerbauer das alte Dinosaurier DSchK von den Rädern befreit, ne andere Visiereinrichtung draufgebastelt und noch an der Lafette bissel was verändert und schon war das FlaMG fertig.

Auf jeden Fall war es aber gegen bestimmte Luftangriffsmittel (alte Terminologie ) und gegen nicht stark gehärtete Erdziele eine sehr brauchbare Waffe.

Gruß

Frank

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