Das Justieren und Anschießen der Panzerbewaffnung war immer eine heikle Sache. Hier mußte präziese gearbeitet werden, wenn man später bei Schießübungen oder gar im Gefecht Erfolg haben wollte. Die Arbeiten unterschieden sich zwischen T-55 und T-55AM2 grundsätzlich. T-55 T-55AM2 Justieren ZF mit KWK 1000m 2000m ZF mit Laser E-Messer 2000m ZF mit MG-PKT 400m 400m ZF mit Nachtzielfernrohr 700m 700m Nach dem Justieren erfolgte das Anschießen. Beim T-55 wurde nur das PKT angeschossen. Anschußscheibe 100m; 4 oder 10 Schuß Dauerfeuer; MTP bestimmen und Abweichung mit Hilfe der Justierschrauben an der Lafette korrigieren. Zum Abschluß Kontrolljustiertafel anfertigen. Beim T-55AM2 wurde auch die Kanone auf eine Anschußscheibe angeschossen. 1 Granate zum Warmschießen und dann 3 Granaten zum Bestimmen des MTP. Zu beachten war,daß nur Granaten mit gleichem Gewichtsvorzeichen und Ladungstemperatur verschossen wurden. Die Abweichungen des MTP zum Kontrollpunkt wurden über das Terminal direckt in die Feuerleitanlage eingegeben. Beim PKT desgleichen. Vielleicht hat Falk Hodermann ja auch die entsprechende Vorschrift und kann noch was dazu sagen. Panzerschießen war immer geil Josef
Ich habe aber noch eine Frage. Wie ist das mit den Granaten mit gleichem Gewichtsvorzeichen und Ladungstemperatur zu verstehen? Hatten wir beim BMP nicht...
Da gab es nur die 73 mm Hohlladungsgranate und die Splittergranate.
Frank
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Westliche Munition hatten keine Gewichtsvorzeichen, sie gliechen sich wie ein Ei dem anderen. Das gab es nur bei uns. Da waren die Gefechtsköpfe eben nicht gleich schwer und wurde entsprechend gekennzeichnet (bei Spl/Spr Granate)! Die Ladungstemperatur anzugleichen, war nicht das Problem, man musste nur dafür sorgen, dass alle drei über einen längeren Zeitpunkt zusammenlagen. Die höchste Ladungstemperatur hätte die Granate über dem Vorwärmer!
An das Anschießen des T55AM2 kann ich mich nur noch vage erinnern. Es war auf jedem Fall in Annaburg auf dem PSP 1 (Betonhaus)! Ich weiß nicht ob wir das noch im Herst 1987, oder erst im Frühjahr 1988 durchgeführt haben, aber es war nicht all zu kalt und es schien auch mal die Sonne. Dem Anschießen wollte (so kann ich mich noch erinnern und korregiert mich ruhig, wenn es nicht stimmt) Chef Panzer, Generalleutnant Winter beiwohnen. Aber er kam nicht! Es kam sein Stellvertreter Oberst .....? Ein sehr netter und Aufrechter Offizier, so habe ich diesen Oberst noch in Erinnerung! Die Besatzungen schießen komplett an, die Motoren laufen, Be- und Entlüfter sind eingeschaltet. Ich denke mal das die Kommandanten oder die Offiziere geschossen haben, aber zu unserem erstaunen erfüllten einige Panzer nicht auf anhieb und es dauerte sehr sehr lange, bis auch der letzte Panzer Angeschossen war. Das kostete Nerven, Zeit, Geld und wir hatten Hunger und konnten nicht zum Essen. Osl. Wendt babbelte ständig dazwischen und bekam vom Oberst, zur Freude aller, einen Platzverweis. Ich wusste eh nicht, was er da wollte! Aber am Ende ging ja noch einmal alles gut aus!
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)
Hallo, bin Roland Helm und war von 02/83 bis 01/86 im Panzerbatalion in der 12. PK unter Kompaniechef Bernd Herzig, der beste Vorgesetze den ich während meiner Dienstzeit kennenlernen durfte, im 2. Zug unter Hptm. Roland Aden.
Zum Thema Schießen kann ich folgende Erinnerung mitteilen. Es müsste im Herbst 1985 gewesen sein, als ich mit meiner Besatzung und unserer ,,Bulette" 157 nach einer Übung nicht in den Standort zurück verlegt worden sind. Von jeder Kompanie blieb einer, ich glaube in Annaburg, zum Wirkungschießen. Einmal war Major Walter bei uns ,,Richtschütze", er runter das Zielfeld förmlich ab als würde ein Feuersturm darüber Rasen, ein Gegner hätte schier keine Chance zur Gegenwehr gehabt. Ich zolle dem Josef Walter heute noch Respekt dafür. Ich kann mich auch daran erinnern, daß wir, uns bisher unbekannte Munitionsarten verschossen haben. On das etwas mit der Umrüstung auf den T 55 AM zu tun hatte entzieht sich meinen Kenntnissen.