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Dieses Thema hat 5 Antworten
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Brian_Hapeman Offline



Beiträge: 191
Punkte: 233

24.06.2012 19:59
RE: Waffenkammer Antworten

Hallo Forum,
Können Sie überprüfen die Richtigkeit dieser Informationen?
Jede Kompanie hatte eine Waffenkammer. Es wurde in der Kompanie Unterkünfte befinden. Der Schlüssel war in den Besitz der UVD. Die Rüstkammer enthielt die Waffen (MPi, lMG, RPG) und die Munition, Patrone und Granaten. Sonst noch etwas?
Ein paar Fragen: Wer war verantwortlich für die Instandhaltung der Waffen in der Waffenkammer? Wie oft wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt?
Danke,
Brian

Brian Hapeman


Harald_970 Offline




Beiträge: 305
Punkte: 2.461

24.06.2012 20:57
#2 RE: Waffenkammer Antworten

Hallo Brian!

In jeder Einheit befand sich neben den Unterkünften eine Waffenkammer. Der Schlüssel befand sich bis Anfang der 80iger Jahre beim UvD, danach zentral beim Offiziervom Dienst (OvD) des Truppenteiles. Wenn die Waffenkammer geöffnet werden sollte, musste während des Tages ein Zutrittsberechtigter, bei Gefechtsalarm der UvD den Schlüssel holen. In jeder Waffenkammer war eine Alarmanlage installiert, die dem OvD optisch und akustisch signalisierte, wenn die Waffenkammertür geöffnet wurde. Deshalb musste der Zutrittsberechtigte den OvD anrufen, bevor er die Tür öffnet.
An Munition waren für die Pistolen der Offiziere 2 mal sechs Schuss, gesamt 12 Patronen in den Magazinen unter den Pistolen aufbewahrt. Für die MPi und LMG war Munition in Magazinen aufmunitioniert, die sich in den Kisten "A" in der Waffenkammer befand. RPG Granaten wurden nicht in der Waffenkammer (WK) aufbewahrt, sondern im Gefechtspark auf einem Anhänger in Originalkisten mitgeführt.
Für die Instandhaltung der Schützenbewaffnung war der Oberoffizier Bewaffnung (also ich) verantwortlich, für den Wartungs- (Reinigungszustand) der Einheitskommandeur.
14 tägig sollte ein Waffenappell durchgeführt werden, wo der Einheitskommandeur den Zustand seiner Waffen überprüft hat.
Die Vollzähligkeitskontrolle (Bestandsaufnahme) war täglich durchzuführen und schriftlich nachzuweisen. Der Einheitskommandeur hatte einmal im Monat die Sicherheit der Waffenkammer zu kontrollieren und nachzuweisen.
Ich hoffe, ich konnte helfen und stehe für Fragen gerne zur Verfügung.

Gruß Harald!


Brian_Hapeman Offline



Beiträge: 191
Punkte: 233

25.06.2012 13:36
#3 RE: Waffenkammer Antworten

Grüße Harold,
Ja, das war Ihre Antwort hilfreich und informativ. Vielen dank! Eine Frage,
Wurden Sie verpflichtet, eine Kopie des Vollzähligkeitskontrolle zu Divisionsstab zu schicken?

Mit freundlichen Grüßen,
Brian

Brian Hapeman


Harald_970 Offline




Beiträge: 305
Punkte: 2.461

25.06.2012 15:17
#4 RE: Waffenkammer Antworten

Hallo Brian!

Nein, die Vollzähligkeitskontrolle wurde nicht zum Divisionsstab geschickt, sie wurde im Kontrollbuch in der Waffenkammer eingetragen und musste bei Verlangen vorgezeigt werden.
Nach jeder großen Übung oder dem Verlegen von Truppen musste eine schriftliche Vollzähligkeitsmeldung an den Regimentskommandeur erfolgen. Diese Verfahrensweise wurde durchgesetzt und kontrolliert.

Gruß Harald!


Jürgen_Heine Offline



Beiträge: 45
Punkte: 227

25.06.2012 23:45
#5 RE: Waffenkammer Antworten

In den Waffenkammern der Artillerieabteilung, befanden sich meines Wissens zusätzlich das OEM-2 sowie die Richtkreise (2)nebst Stative für die Feuerstaffel und den Führungszug. Dazu auch noch in einem separaten Schrank alle Ferngläser.
Gr. Jürgen


Wolfgang_811 ( gelöscht )
Beiträge:

27.06.2012 19:47
#6 RE: Waffenkammer Antworten

Hallo Harald,
in meiner Zeit als K-III.MSB/MSR-17 kam es mal zu einem Angriff auf eine Waffenkammer! Das III.MSB war in einem eigenem Objekt in der Reilstraße (heute der Sitz der Agentur für
Arbeit) untergebracht mit eigener Wache und OvD. Eines Nachts wurde ich von einem Kradmelder ins Objekt geholt und traf dort auf den K-MSR, einen Militärstaatsanwalt und Kriminal-techniker. Was war passiert? Die GwBttr. befand sich im Urlaub und 1 Uffz. und 2 Soldaten waren als DH zurück geblieben. An diesen Tag war der KC der 8.MSK der OvD, ein sehr gewissenhafter Offz. Damals gab es noch keine optischen Sicherungen der Waffenkammertüren und der OvD hatte bei seinen Kontrollgängen dieselben zu kontrolliern. Hptm. Sch. gab sich bei seinem Rundgang nicht mit dem Ansehen der Türen zu frieden, sondern rüttelte (wie vorgeschrieben) an jeder. In der GwBttr. mußte er feststellen, das die Gittertür offen war und an der anderen Spuren eines Einbruchversuches zu sehen waren. Er stellte sofort einen Posten mit Waffe vor die Waffenkammer und informierte den OvD des MSR. Dieser informierte sofort den K-MSR und mich. Die Arbeit der herbeigerufene Kriminaltechniker und einer Ermittelungsgruppe der Bezirksbehörde der VP führte nach ca. 3-4 Stunden zum Erfolg. Der Uffz. gab zu, durch einen Zufall gemerkt zuhaben, das sein Hausschlüssel in das Schloß der Gittertür paßte und er diese aufschliessen konnte (das war in der DDR nicht ungewöhnlich, Gerüchte besag- ten, das jede 1000 Dreieckssicherung indentisch war). Darauf hin versuchte er, mit verschiedenen Werkzeugen die zweite Tür aufzuhebeln, was aber nicht gelang. Damit er ungestört war,
gab er den Soldaten Alkohol zu trinken und übernahm freiwillig die Nachtwache. Ziel seiner Aktion: er wollte aus der NVA entlassen werden, was dann ja auch passierte. Außerdem erhielt er eine Gefängnisstrafe.
Wolfgang_811


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