Frage an Peter Gab es in den PK Politstellvertreter? Soll 2 Wenn ich mich an die Planstellenbesetzungsnachweise erinnere war da auch eine Zeile ausgefüllt. Als ich noch KC war, stand sogar der Name fest . Diese absolvierten sogar ihren Reservistendienst in der Kp. Waren alle aus dem Kreis Artern. Josef
Hallo Josef und die anderen Kameraden. Ja,es stimmt mit dem StKPA-PK Soll II. Im Soll II hatten alle Einheiten einen Politstellvertreter.Diese Reservisten kamen alle aus dem Kreis Artern,waren namentlich bekannt und wurden auch zu den sog.Reservistenkonferenzen ins TT eingeladen bzw.vom WKK Artern kommandiert. Meist wurden sie im Klubhaus zentral begrüßt,es wurden organisatorische Dinge geklärt. Im EmP haben wir ihnen den genauen Ablauf gezeigt. Meines Wissens wurden sie auch in den entspr.Einheiten vorgestellt und in die Besonderheiten eingewiesen. Weiter forschen und nachdenken ! Peter
Hallo Josef, die Politstellvertreter waren auch bei großen Übungen mit dabei (Jug 84 z.B.), aber Josef war ja nie bei uns, sondern immer im Divisionsstab Kaffee und Cola trinken, Als wir 4 Pz in der Elbe stehen hatten, hat sogar einer als ZF in der 12 PK kurzfristig gehandelt. Das Problem war eigentlich wo bringen wir sie unter wenn wir rollen. Spieß Ural, Als 5 Mann im Pz, usw...
Hallo Eckhard,bei Jug 84 war das Regiment voll auf Soll II mit mit den originalen Reservisten aufgefüllt.Habe mich auch schon gefragt,wo sind die denn mitgefahren ? Peter
Hallo Peter Als ich StSC wurde war ich fest eingebunden als Verbindungsoffizier zur Division. Ich hatte meinen VS -Koffer, Passierscheine und Blanko Dienstaufträge und immer einen UAZ. Bei Übungen ab Regiment aufwärts habe ich unser PB nur auf der top. Karte gesehen. Bei der Hin -und Herfahrerei zw. Rgt`s und Divisionsgefechtsstand konnte man die Welt (Übungsplätze) kennenlernen. Ab und an war auch noch ein 2ter VO von den MotSchützen dabei. Da von allen Regimentern der Division immer die StSC der PB anwesend waren nun die Frage. War das im Soll 2 so festgelegt, oder nur eine interne Regelung der Division? Eine andere Sache Einmal war ich auch eingebunden in einem EmP. Das war glaub ich in der nähe von Hermsdorf in der RA 11 . Da ging es auch sehr geheimnisvoll zu. Kann es sein, daß ich dort einen Posten in einem Ersatzregiment einnehmen mußte? Josef
als ich damals Hänschen G. als VO abgelöst habe, waren auch nur die StSC der PB aus den anderen Regimentern da. Ich denke aber, dass das eine interne Reglung der 11. war. Kann mich aber auch täuschen...
Schau mal in deinen WDA, ob da irgendwo ein Mob-Verwendungsnummer drin steht. Dann kann ich dir helfen
Frank
[ Editiert von Administrator Frank_811 am 18.12.13 19:04 ]
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Hallo Frank und Hallo Josef,das was Josef meint,kann nur eine interne Variante der 11.MSD gewesen sein. Die Offiziere,welche bei Soll II versetzt wurden ( in eine Mob-Planstelle von Mob-Einheiten ) waren festgelegt und bekannt. Das waren solche Dienststellungen,die im Gefecht ( also im Krieg ) im TT nicht mehr benötigt wurden. Das waren z.B. der StKA,OO Kfz.-Ausbildung,OOMKE der Strela-Ausbilder,der Mitarbeiter beim StKA u.noch paar andere. Für diese AA wurden zeitweilig aus der Volkswirtschaft PKW zu uns kommandiert,mit denen sie in ihre Mob.-Truppenteile verlegten.So wurde es auch zu JUG-84 gehandhabt. Hier paar Beispiele ( ist schon komisch,jetzt darüber zu schreiben,was damals super geheim war ) : De StKA wurde K-MSR eines Mob.Regimentes der OOMKE wurde Stabschef. Der OOKfz-Ausbildung wurde StKTB. So ein Regiment wurde z.B. bei Hermsdorf aufgestellt. Josef,wenn Du eine Planstelle in einer Mob.-Einheit gehabt hättest,dann hätte ich es in meinem Mob.-Koffer als Dokument gehabt. Weitermachen Peter
Ich kann mich noch dunkel an die Mob Einweisung an der Militärakademie erinnern.
Da ist der Obersportler echt Kommandeur eines Resevebataillons einer Division geworden.
Es sollten ja im Kriegsfall auch so genannte "Frontschulen" nach sowjetischen Vorbild eingerichtet werden, da wären bestimmt auch die "Nichtoperativen" auf ihre Aufgaben vorbereitet worden. Wenn man das geschafft hätte, aber das ist ein anderer Film.....
Wir müssen ja bei den Mobmaßnahmen auch von Ereignissen innerhalb einer Spannungsperiode und wenigstens 30 Tagen Aufwuchs aus gehen.
Unsere "scharfe" Mobeinweisung, es war Mitte des zweiten Studienjahres, haben wir damals an der Unteroffiziersschule in Weißkeisel erhalten. Wir waren von Dresden aus für eine Woche dorthin abkommandiert und sind in die speziellen Dinge "unseres" Mobregimentes eingewiesen worden.
Da wir die Ausbildung auf Ebene Truppenteil fast durch hatten wurden wir auch in die entsprechenden Dienststellungen eingeplant.
Ob es nun am Ruf des "Eliteregimentes" lag, ich wurde jedenfalls als Stabschef des Reserveregimentes (mob) eingeplant. Der Kommandeur war ein Oberst von der U-Schule. Diese wäre aber durch einen StKA eines MSR ersetzt worden.
Andere Offiziershörer aus meiner Gruppe wurden Kommandeure von einem MSB / PB, ein Aufklärer wurde Stabschef eines aufzustellenden AB und andere sind in Stäben eingeplant gewesen.
Ich muss sagen, dass mich damals die Exaktheit der Planung der Mobilisierung ganz schön beeindruckt hat. Das lief alles wie ein Uhrwerk.
Wir haben zwar nicht alles gesehen, zum Beispiel bekamen wir keinerlei Informationen über die Aufgaben "unseres" Regimentes, aber viele Dinge wurden praxisnah vermittelt.
Frank
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[ Editiert von Administrator Frank_811 am 10.01.14 20:24 ]
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
ich hatte während meiner gesamten Dienstzeit (zu meiner heimlichen Freude) wenig mit dem ganzen „Mob.-Kram“ zu tun und beziehe mich bei dieser Problematik, zumindest bei einigen Details zu unserer Division, deshalb auch auf Ausführungen von OSL a.D. Möller in seiner Broschüre über die 11. MSD, die wahrscheinlich nicht alle kennen werden.
Neben der Auffüllung diverser, im Soll I („Friedensstruktur“) in den Truppenteilen nicht besetzter, Planstellen durch Reservisten (eben wie die bereits genannten Politstellvertreter in den PK’s,) hatte die 11. MSD im Mobilmachungsfall auch eigenständige Ersatz/Reserveeinheiten zu bilden. Und mit der Aufstellung und Führung der Ersatz/Reserveeinheiten hatten auch Angehörige des MSR-16 in nicht unerheblichem Maße zu tun.
Diese Ersatz/Reserveeinheiten sollten nach meinem Kenntnisstand selbst keine eigenständigen, aktiven Gefechtshandlungen durchführen, sondern hatten, mal ganz volkstümlich ausgedrückt, nach ihrer Aufstellung die Aufgabe, im rückwärtigen Raum der Division die Ausbildung der einberufenen Reservisten zur Auffrischung der militärischen Kenntnisse durchzuführen und organisatorisch sicherzustellen und bei den in einem möglichen Krieg ja zu erwartenden hohen personellen Ausfällen in der „kämpfenden Truppe“ der Division und den entsprechenden Bedarfsanforderungen diese Verluste (Tod, Verwundung, Vermisst) dann durch Abversetzungen kurzfristig auszugleichen.
Mit dem zuletzt gültigen STAN 90 ab 1.12.1986 (die Einführung STAN 95 ab Ende 1989 lasse ich mal außen vor, da nur noch teilweise umgesetzt) wäre in der 11. MSD bei der Mobilmachung u.a. das Ersatzregiment-11 (ER-11) mit 3 Ersatzbataillonen gebildet worden – real erprobt wurde das bis 1989/90 aber nicht mehr.
Bis 1986 wären, z.B. gem. STAN 80, bei der Mobilmachung in der 11. MSD insgesamt 3 selbstständige Reservebataillone (RB) im Zeitraum „M+1“ gebildet worden.
RB-16 (Kdo-Nr. 2070) mit dem EmP im Objekt der RA-11 (HERMSDORF) RB-17 (Kdo-Nr. 2069) mit dem EmP im Objekt des MSR-17 (HALLE/Paracelsusstr.) RB-18 (Kdo-Nr. 2065) mit dem EmP im Objekt des MSR-18 (WEIßENFELS).
Soweit ich @Peter verstanden habe, war wohl der EmP des RB-16 in HERMDORF maßgeblich auch durch Kräfte und Mittel des MSR-16 zu besetzen, oder?
Die Struktur dieser 3 Reservebataillone war an dem möglichen personellen Nachschubbedarf der verschiedenen Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste innerhalb der Division ausgerichtet.
Die Vorgesetzen dieser Reservebataillone stammten überwiegend aus den TT/Einheiten der Division, die in ihrer eigenen Truppenteilen im Soll II („Kriegsstruktur“) dort keine Planstelle mehr hatten.
Für das RB-16 beispielsweise war zu dieser Zeit (siehe z.B. Befehl des K-MSD vom 31.05.1985) u.a. festgelegt:
Kommandeur: Oberoffizier MKE des MSR-16 StKSC: Offizier MKE der RA-11 StSC: StSC des PB/MSR-16 StKPA: 1 Offizier politische Arbeit des MSR-16 StKRD: Oberoffizier B/A des MSR-16 StKTA: 1 Reserveoffizier Offizier Org./Auff.: Bearbeiter Sicherstellung Ausbildung des MSR-16 Offizier Bewaffnung: Instrukteur Fla-Rak.-Ausbildung des MSR-16 KC: u.a. Offizier MKE der PJA-11 Als Zugführer und Hauptfeldwebel waren überwiegend SPW-Fahrlehrer aus dem MSR-17 und Kfz-Fahrlehrer, z.B. aus dem PiB-11, vorgesehen.
Betrachtet man die bereits erwähnte Tatsache, dass diese Reservebataillone ja keine eigenständigen Gefechtshandlungen durchführen sollten, sondern „lediglich“ mit den zugeteilten Ausbildern (GF/ZF) ihre bereits militärisch geschulten Soldaten kurzfristig in der Einzel- und Gruppenausbildung auf eine Versetzung zur „kämpfenden Truppe“ vorzubereiten hatten, macht der bereits mit einem leichten Augenzwinkern diskutierte Einsatz z.B. von Sportoffizieren als Kommandeure und Stabschefs solcher Reservebataillone durchaus wieder etwas mehr Sinn. Ich habe in meiner Dienstzeit im MSR-16 als OOMKE lediglich Oberleutnant Pippig kennengelernt und dem hätte ich durchaus zugetraut, gemeinsam mit seinem Stab und den Kompanieführungen ein solches, reines Ausbildungsbataillon in den Griff zu kriegen.
Nach dieser Aktenlage hätte @Josef also tatsächlich eine Mob-Verwendung gehabt, hier also als StSC des RB-16.
Ebenfalls geplant als Kommandeure oder Stabschefs der Reservebataillone waren z.B. auch die nur im Soll I vorhandenen 3 Operativen Diensthabenden (OpD’s) des Divisionsstabes.
Laut der Chronik von OSL a.D. Möller wurde im Rahmen der Truppenübung „Jug 84“ das RB-16 sogar mal komplett aufgestellt und nachfolgend auch Ersatzpersonal nach eingespielten Anfor-derungen und Ausfällen den TT/E der Division im Verlaufe der Übung real zugeführt.
Neben diesen 3 Reservebataillonen hatte die Division im Rahmen der Mobilmachung zusätzlich auch noch z.B. die „selbstständige Hubschrauberabteilung-11“ und 2 „selbstständige medizini-sche Abteilungen“ (Stärke jeweils wie ein „normales“ Sanitätsbataillon) aufzustellen. Und so hätte sich die Gesamtpersonalstärke der 11. MSD vom Soll I mit rund 10.000 Mann auf immerhin knapp 15.000 Mann im Soll II erhöht.
All das hier Beschriebene muss man sicher immer konkret auf der jeweiligen Zeitschiene betrachten. Gerade im Bereich der (stets streng geheimen) Mobilmachungsplanung dürfte es immer wieder im Laufe der Jahre und Jahrzehnte etliche und teilweise auch gravierende Änderungen gegeben haben. Und speziell @Peter könnte das Eine oder Andere sicher ergänzen oder korrigieren.
Aus Sicht der Kommandoebene ganz woanders angesiedelt sind die in diesem Tread ebenfalls schon erwähnten Mobilmachungs-Abversetzungen z.B. des StKA als K-MSR (mob.) oder von Offiziershörern der MAK als Bataillonskommandeure oder SC-MSR (mob.). Dabei handelt es sich um den personellen Aufwuchs der durch die NVA im Mobilmachungsfall aufzustellenden zusätzlichen 5 Mot.-Schützendivisionen (mob.) auf der Basis der vorhandenen Ausbildungszentren (AZ) / Unteroffiziersschulen (außer AZ-19): - US I Weißkeißel „Rudolf Egelhöfer“ = AZ-6 = 6. MSD - US IV Schneeberg „Paul Fröhlich“ = AZ-10 = 10. MSD - US II Delitzsch „Kurt Bennewitz“ = AZ-17 = 17. MSD - US III Karpin „Max Matern“ = AZ-20 = 20. MSD - AZ-19 „Carl Clausewitz“ (Burg) = 19. MSD (schon in Friedenszeiten bereits teilaktiv).
Und wie Peter schon schrieb: Das alles galt noch vor 25 Jahren als äußerste Geheimhaltungsstufe und heute kann man einfach offen darüber parlieren. C’est la vie!
Das Beste an der ganzen Sache jedoch: Es ist uns allen – „Gott“ oder wem auch immer sei Dank - erspart geblieben, dies alles in der Realität eines Krieges erleben/überleben zu müssen! Kann man auch heute noch gar nicht oft genug betonen und dafür dankbar sein!
In der Hoffnung, nicht allzu sehr gelangweilt zu haben – Beste Grüße Erik