Wie war eigentlich die Patronenfolge der verschiedenen Munitionsarten im Gurt des PKT? Gab es da Varianten oder war die Folge (zumindest bei "normalem Gang der Dinge") einheitlich und starr? Ich weiss es einfach nicht mehr.. (für einen anderen Beitrag möchte ich es aber nochmal auffrischen..)
Siggi
"Man unterscheidet sich manchmal genauso von sich selbst wie von den anderen" La Rochefoucauld (1613 - 1680)
so wie es der Andreas geschrieben hat, kenne ich es auch. Bei 2000 Patronen macht das 600 Leuchtspur, 1200 Stahlkern und 200 Panzerbrand.
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)
Natürlich gab es auch für das Aufgurten von Munition eine Vorschrift: Es war ein GVS-Dokument, die Kampfsatzanordnung des MfNV. Da stand ganz genau das Gurtungsverhältnis aufgeführt für 7,62mm, 12,7mm und 14,5mm Munition. Durchgeführt hat das immer die Einheit selber unter Leitung vom Feuerwerker, Stfw. (Hein) Hoff. Der hatte das wirklich alles im Kopf. Wenn wir Munitionsinspektion im Regiment hatten, wurde zuerst immer die Vollzähligkeit überprüft. Und wer schon einmal den ausgelegten Gurt für das PKT im SPz gesehen hat, kann sich vorstellen, das öfter mal die Verbindungspatrone zwischen oberer und unterer Gurtkastenhälfte fehlte. Stahlkern und Leuchtspur wurde als Übungsmunition verschossen, Panzerbrand allerdings nicht, deshalb solche Lackierungsarbeiten. Wobei mir persönlich so eine Patrone nie untergekommen ist, wenn alle PzBrd Patronen abgenutzt aussehen, würde so ein Ding sofort auffallen, bei der Seriennummer der Munition sowieso. Die Gurtkästen wurden dann mit der Plombenzange der Einheit durch KC/BC oder Hfw verplombt. Es gab im Regiment eine genaue nummernmäßige Zuordnung der Plombenzangeneinsätze, die dann bei Übergabe der Dienstgeschäfte mit übergeben wurde.
Hallo Jungs, hatte mal ein Problem mit der 14,5 mm Munition vom Spw 60 PB. Hier gab es drei Arten: Panzerbrand ohne LS, mit Ls und eine Splitter-, Sprengpatrone (MDß). Diese hatte eine schöne rote Spitze. Bei der Übergabe meiner Kp. wurde alles gezählt und der Verlust von 2 Patronen MDß festgestellt. Nun war guter Rat teuer, denn diese Patronenart wurde bei Übungen nicht verscossen, sodaß niemand "Reserven" hatte. Also blieben nur die "Waffenbrüder". Habe dann 2 Flaschen Wodka gekauft und bei der Pateneinheit gegen 2 Patronen eingetauscht. Das ganze dauerte eine halbe Stunde, das wäre bei uns undenkbar gewesen! Viele Grüße Wolfgang
Nachdem nun die technischen Fragen vorbildlich geklärt sind- Danke dafür, kann ich ja meine Episode zum Thema mal bringen.
Während meines Resi- Dienstes in Marienberg hatten wir im Rahmen der Winterumstellung der G- Technik auch die Aufgabe, die Gurte auf angerostete und anderweitig gammelig erscheinende Patronen zu prüfen und auszutauschen. Allerdings hatten wir erstmal keine Austauschmunition zur Verfügung, weswegen zunächst angeordnet wurde, nur die Patronen zu entfernen. Nach einiger Zeit lag ein ziemlicher Haufen entfernter Patronen zwischen den gefledderten Gurten.. Bis zum späten Vormittag tat sich nichts mit Ersatzmunition - so wurde befohlen, dass ein Gurt als "Ersatzteilquelle"dienen soll und die anderen schon mal neu damit bestückt werden. Der Ersatzteilspender sollte zum Schluss quasi neu bestückt werden. Zum Mittagessen wurden dann die losen Patronen - die Ersatzlieferung war noch nicht geregelt- auf die Beintaschen der FDU verteilt und mitgenommen!!! (damit nichts wegkommt..!). War ein komisches Gefühl..
Auch nachmittag passierte nichts mehr.. der Haufen wurde immer größer! Ihr ahnt schon, wie es ausging?! Am Ende wurden alle Schrottpatronen in einem Gurt verarbeitet und ab damit in den SPz! Mission erfüllt! Hätte es das in unserem MSR auch gegeben? Ich fand es schon "grenzwertig", aber wen hätte man bei wem "verpetzen" sollen?
Siggi
"Man unterscheidet sich manchmal genauso von sich selbst wie von den anderen" La Rochefoucauld (1613 - 1680)
Habe gerade nochmal in Haralds Beitrag gelesen, dass die Kästen verplombt worden sind.. Da war ja in meinem Fall einer sehr mutig (oder doof?)- denn so war ja nachvollziehbar, wer den Gurt als letzter gesehen hat (oder zumindest gesehen haben müsste..) Wenn das auch mein damaliger ZF gewesen sein kann (?), würde ich das noch verstehen, denn der hat mir auch erklärt, dass es egal wäre, wie ich den Kompass zum einnorden an die Karte lege.. !! (das ist aber schon wieder ein ganz anderes Thema)
Siggi
"Man unterscheidet sich manchmal genauso von sich selbst wie von den anderen" La Rochefoucauld (1613 - 1680)
hast du wirklich mal alle zehn 2.000nter Gurte eines Kompanie auf nummernmäßige Übereinstimmung geprüft?
Übrigens wurde die Panzerbrand - Patrone nicht jungfräulich in den Gurt gesteckt. Die wurde schon "gealtert"
Das was Wolfgang geschrieben hat erstreckte sich ja auch auf andere Bereiche. Bloß gut, dass es den "kleinen deutsch-sowjetischen Dienstweg" gab. Bei unserer deutschen Gründlichkeit nie vorstellbar, dass so was ganz unbürokratisch zu lösen war. Aber, wie gesagt, es soll ja auch bei größeren Dingen so gelaufen sein - sagen die Gerüchte....
Hab ihr das auch mal gehört???
Frank
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!