Guten Morgen Harald, ich glaube ich weiß, was Ihn nachdenklich machte. Er hat bestimmt schwarz auf weiß gelesen, was jeder über die Problematik Grenze der DDR wußte?! Er hat gelesen, welche Mittel und Zwecke angewendet werden sollten, die aber nur nach außen nicht dringen durften. In meiner damaligen Brigade war auch ein Grenusoldat, welcher uns auch ; unter dem Siegel der Verschwiegenheit, etliches erzählte.Jede militärische Einheit (grenze, Marine usw.) hatte Ihre bsonderen Dienstvorschriften, wovon andere Einheiten nicht wußten. Sich aber jetzt nach außen hin zu stellen und die Vorkommnisse an der Grenze zu beschönigen oder abzureden ist eine andere Sache. Es wurde geballert Ich möchte, weiß Gott, nicht alte Geschichte aufrühren, von wegen Todeschüsse usw. Aber komisch ist es schon, das es einen Altgedienten Offz. in gehobener Stellung eine Dienstvorschrift zum Nachdenken bringt .
Nun disskutiert man fleißig weiter Ich hab dazu meine eigene Meinung.
diese Dienstvorschrift hat aus folgendem Grund hier etwas zu suchen:
Wir haben, seit wir dieses Forum im März des vergangenen Jahres eingerichtet haben, hier eine Sammlung erstellt, in welcher Medien mit militärischen Bezug gesammelt werden.
Deshalb gibt es auch diese Rubrik und eine Dienstvorschrift war nun mal eine allgemein gültige Vorschrift.
Schau dir bitte den Inhalt der Mediensammlung an und du wirst viele Informationen finden, welche nicht nur einen direkten Bezug zum MSR-16 haben oder hatten.
Da wir in bestimmten Situationen auch mit Teilen der Grenztruppen gehandelt haben oder hätten - siehe auch "Andante 88" - hat auch diese Vorschrift, welche unter anderem den Gefechtseinsatz einer Grenzkopanie beschreibt, eine Bedeutung für uns.
Bestimmt hast du auch noch das eine oder andere, was wir in der Mediensammlung aufnehmen könnten. Wir würden uns sehr darüber freuen.
Frank
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Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
in der Tat haben mich einige Bereich in dieser Dienstvorschrift zum Nachdenken gebracht. Ich beschäftige mich nun schon seit vielen Jahren mit dem Militärwesen und versuche dabei immer objektiv zu bleiben und alle subjektiven oder ideologische Aspekte außen vor zu lassen. Für mich zählen nur die bestätigten Quellen, alles andere ist zu verschwommen.
Ihr könnt mir glauben, dass man die Welt dann aus einer anderen Draufsicht sieht. Diese Dienstvorschrift über den Einsatz einer Grenzkompanie zum "Schutz der Staatsgrenze der DDR" wurde 1985 für gültig erklärt, Ergänzungen sind bis 1989 drin. Ca. 2 Drittel der Vorschrift beschäftigen sich damit, wie die Grenze nach innen geschützt wurde. Ich möchte hier keine Diskussion entfachen, aber schaut euch einfach mal den Aufbau der Grenzanlagen an und denkt nach. Gegen wen war denn diese Grenz gerichtet, wenn alle Sperranlagen "freundwärts" aufgebaut waren und nicht den "Gegner" beim Überwinden der Grenze hindern konnten?
Das was ich hier sage, ist meine Meinung und ich bin gern bereit, diese Meinung mit allen, denen sie nicht passt, in einem persönlichem Gespräch zu diskutieren.
Frank
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Bitte brecht hier in dieser Rubrik jetzt keine Diskussion oder Auseinandersetzung vom Zaum und bleibt immer sachlich!
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
So ungefähr 1987 bekam der OO Org./Auff.des MSR-16 einen delikaten Auftrag.Da er aber im Jahresurlaub war,wurde ich für diese Aufgabe verdonnert. Ich hatte mich mit Pistole und VS-Buch im Div.-Stab zu melden.Bis dahin wußte ich nicht warum. In einem Raum waren noch andere "Auffüller" anwesend.Wir mußten eine uns diktierte Erklärung unterschreiben. Es ging um die Entfernung von Minen an der Grenze.Alles was wir hörten,hatten wir für uns zu behalten.Notwendige Notizen mußten ins VS-Heft geschrieben werden.Der Auftrag lautete,Armeeangehörige in verschiedenen Dienststellen zu übernehmen und dann zu einer Grenzeinheit nach Erfurt zu bringen.Dem MKF des LO wurde gesagt,die AA werden zur Grenze versetzt. Ich übernahm einen Sanitäter in Halle und hatte im PiB-11 Pioniersoldaten und Uffz.abzuholen.Dann ging es zurück nach Halle.Wir mußten im MSR-17 übernachten.Am folgenden Tag brachte ich meine Truppe nach Erfurt.Mit den AA durfte ich nicht über das warum sprechen.In der Grenzkaserne taten auch alle sehr geheimisvoll und ich war froh,mit dem LO wieder zurück nach Bad F zu fahren.Das VS-Buch ( da waren nur belanglose Notizen,wie Fahrstrecke und Meldepunkte u.ä.drin ) mußte dann schnell vernichtet werden.Nebenbei gesagt,es war Wochenende,2 freie Tage fielen aus. Natürlich haben wir mitbekommen,wie das so an der Grenze ablief.Mit Spezialraupen,ähnl.unserer Minenräumer,wurde die Minen entfernt.Der Sani war immer dabei ! !
Hallo Frank! genauso ist, bzw. war es. Ich durfte ja über den 02.10.90 hinaus Dienst tun. Ich gehörte damals zum Inst. Bttl. 701 in Erfurt. Unser K-MSB organisierte eine Fahrt an die Grenze im Süden. Ich konnte kaum glauben, was ich da sah: da gab es Kfz-Gräben, Panzergräben, Signalzaun, geharkten Sicherungsstreifen, die Mauer selber, es war ein Albtraum, und alles in unsere (DDR) Richtung gebaut. Da habe ich das erste Mal verstanden, dass diese Mauer nicht gegen die bösen Imperialisten gerichtet war, sondern gegen das eigene Volk. Und das die Errichtung dieser Grenze der Anfang vom Ende in sich barg. Das mag vielleicht 1961 die Einzige und beste Lösung gewesen sein, das Grundübel hat sie nie beseitigt. Wir haben uns eingemauert und die Folgen waren bis 1989 zu spüren. Wir wurden verarscht und betrogen, so sehe ich das seit damals. Obwohl heute dasselbe in größerem Massstab geschieht. Mit dem Unterschied, wer heute sehen will, der sieht, wer nicht sehen will, lässt es eben bleiben. Gott sei Dank habe ich mit dieser heutigen Friedensarmee nichts mehr zu tun, nimm mal das Datum der Rede unseres Bundespräsidenten weg, und ich habe das Gleiche schon einmal gehört: Friedenssicherung, wichtiger Beruf, Freiheit verteidigen, Frieden schaffen ohne Waffen!!! Welch ein Hohn! Schwerter zu Pflugscharen. Wo ist die Kirche heute???? Die Grenze war ein Fehler, sie war pervers, Noch perverser ist das Geschwafel dieses Präsidenten aller Deutschen. Man könnte meinen, die Geschichte wiederholt sich.
Hallo Harald, sicher hast Du in vielem Recht, aber ich möchte das Thema hier nicht weiter verfolgen. Meine Erfahrungen zur "Staatsgrenze": siehe "Anekdoten" Gruß Wolfgang