Unser Regiment, das MSR - 16, war bis in die 60 - er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Leipzig stationiert. Die Entscheidung, dieses Regiment näher in Richtung der damaligen Staatsgrenze zu verlegen, wurde im Zuge der Umdisloziierung der Truppenteile der Landstreitkräfte der NVA, vom Nationalen Verteidigungsrat der DDR getroffen. Somit wurde festgelegt, dass Bad Frankenhausen der neue Standort wird und die Ausrüstung des MSR - 16 moderner werden sollte. Als der damalige 1. Sekretär des SED im Kreis Artern, Hugo Fiedler, der wohl recht volksnah und beliebt war, von Bürgern gefragt wurde, warum denn ausgerechnet eine Kurstadt zur Garnisonsstadt werden sollte, soll er der Legende nach geantwortet haben " damit die Inzucht nicht noch schlimmer wird". Er hatte wohl die Lacher auf seiner Seite. Kommandeur des MSR - 16 zu dieser Zeit war Oberst Manfred Walther, der bereits zu Lebzeiten zumindest im Bereich der 11. MSD / Halle eine Legende war. Wie z.B. Oberst Rudi Mädler es im MSR - 18 war. Die Planung, Bautätigkeit, Anlegen von Übungs - und Schiessplätzen, Organisation und Durchführung des "Umzuges " eines ganzen Regimentes, das Schaffen von Wohnungen für die Berufssoldaten des Regimentes mit ihren Familien, Kindergarten - und Schulplätze für die Kinder, Arbeitsstellen für die Angehörigen , all das lag in seinen Händen und - er hat sich dieser Aufgabe gestellt und sehr gut erfüllt. Ihm zur Seite waren seine Stellvertreter wie OSL Noack, der "Onkel No" genannt wurde, seine Leiter der Dienste und Oberoffiziere und bewährte Kommandeure der Einheiten des Regimentes. Als das Armeefilmstudio der NVA den Film " KurKonzert und Kalschnikow" im Regiment und in Bad Frankenhausen drehte, waren die wesentlichen Probleme der Neuorientierung und Schaffung der Grundlagen für eine optimale Ausbildung sowie die Durchsetzung einer straffen Disziplin und Ordnung abgeschlossen. Als wir den 30. JahresTag der Gründung des Regimentes feierten, Oberst Walther war neben fast allen früheren Kommandeuren des Regimentes dabei, fragte er mich , ob ich denn wüsste, "dass man vor Jahren nicht von Frankenhausen sondern von Walthershausen gesprochen habe"? Natürlich wusste ich das. Ein besonderes Verhältnis hatte er immer zu Charlotte Uhrig, der Ehefrau des durch die Nazis ermordeten Antifaschisten Robert Uhrig. Das Foto, auf dem er mit dem damailgen Divisionskommandeur GM Rudi Magnitzke, die Namenstafel des Regimentes , der Kaserne einweiht, ist in allen unseren Chroniken und Erinnerungen vorhanden. Auch aus heutiger Sicht war es gut und richtig, dass unsere TT / Verbände der NVA die Namen von Antifaschisten trugen. Es erfüllte mich damals und heut mit Freude und bescheidenem Stolz, dass ich Manfred Walther Duzen durfte. Wir alle, die nach Oberst Walther Kommandeure unseres Regimentes sein konnten, wie der damalige OSL O. Anders, Oberst W. Spaniel oder und ich, haben von dem was er und alle seine, unsere Offiziere, Berufssoldaten und alle Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten geschaffen haben, gezehrt, unsere Truppenfahne hochgehalten und weitere Erfolge an sie geheftet.
Vielen Dank Oberst Manfred Walther!!!
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!