Richtminen (Directional Fragmentation Mines): Auch als Richtsplitterladungen, Horizontalschützenminen oder gerichtete Ladungen bezeichnet. Ausgelöst durch Auslösedraht oder elektrische Fernzündung. Leicht gebogener Kunststoffkörper mit Standbeinen zum Aufstellen im Gelände, oder Halterungen zum Anbringen an Gegenständen oder Bäumen. Sie wirken durch eine Splitterladung in eine zuvor bestimmte Richtung. Bekanntester Vertreter der Richtminen ist die US-amerikanische M18 Claymore; weitere bekannte Modelle von Richtminen sind etwa die jugoslawische MRUD, oder die russische MON-Reihe (MON-50, MON-90, MON-100, MON-200)
Das Minengehäuse ist aus braunem oder grünem Kunststoff gefertigt und gleichmäßig nach hinten gebogen. An der Minenoberseite befinden sich eine Visiereinrichtung sowie zwei Zündkanäle zur Zünderaufnahme. Die Mine kann mittels Zweibein im Gelände verlegt, oder mit der Halterung an Bäumen angebracht werden. Sie ist inklusive Zweibein und Zünder ca. 360 Millimeter hoch, 226 Millimeter breit und 66 Millimeter tief.
Verpackt werden die Minen mit dem Zubehör in einer Holzkiste zu je sechs Minen, drei Halterungen, drei Tragetaschen und sechs Behältern zum Zündertransport.
Nach Auslösen des Zünders wird die Verstärkerladung zur Wirkung gebracht und dadurch die Hauptladung initiiert. Dadurch werden die ca. 500 zylindrischen Splitter etwa 50 Meter in die durch den Pfeil gekennzeichnete Richtung geschossen.
Die Mine kann elektrisch ferngezündet (ÄDP-r-Zünder), oder durch Stolperdraht ausgelöst werden (Zugzünder der MUV-Serie oder RO-1). Durch den Zeitzünder WZD-6Tsch kann eine Auslösezeit von 15 Minuten bis sechs Stunden eingestellt werden.
Frank
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
Otfried Nassauer ist Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit (BITS). Diese Stellungnahme wurde als Anhörungs-Beitrag auch für UNICEF-Deutschland erarbeitet. Für vertiefende Informationen siehe: Küchenmeister, Thomas und Nassauer, Otfried: Gute Mine zum Bösen Spiel - Landminen made in Germany, KOMZI-Verlag, Idstein, Dezember 1995, ISBN 3-929522-31-4
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Antipersonenminen bei der Bundeswehr - Ist ein Verzicht möglich?
Überlegungen anläßlich der Anhörung von terre des hommes am 29.2.1996 in Bonn
von Otfried Nassauer
Die Bundeswehr verfügt zur Zeit über - im internationalen Vergleich - relativ wenige Antipersonenminen meist älteren Produktionsdatums; nach unseren Schätzungen handelt es sich um
•höchstens 400.000 Springsplitterminen vom Typ DM-31, eine Weiterentwicklung der S-Mine 35 aus Wehrmachtszeiten
•sowie ca 33.000 Claymore-artige Splitterminen DM-51; dies sind von der NVA übernommene russische Minen des Typs MON-50.
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Das heißt für mich, dass in der NVA auch nicht sehr viele Antipersonenminen vorhanden waren....
Frank
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Ich habe erfahren, dass diese Minen wohl zentral in den Munitionslagern der Divisionen gelagert wurden und sie wären im Verteidigungsfall den Einheiten zugeführt worden.
Frank
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