Admiral a.D. Theodor Hoffmann verstorben 01.11.2018
In tiefer Trauer und mit großer Betroffenheit teilen wir mit,
dass Admiral a.D. Theodor Hoffmann,
letzter Minister für Nationale Verteidigung und
Chef der Nationalen Volksarmee der DDR,
nach schwerer Krankheit am 01. November d.J. verstorben ist.
Theodor Hoffmann wurde am 27.02.1935 als Sohn einer Landarbeiterfamilie im Dorf Gustävel, Kreis Wismar, geboren. Nach Abschluss der Grundschule erlernte er einen landwirtschaftlichen Beruf und besuchte danach die Landes-Pionierleiterschule.
Im Jahre 1952 bewarb er sich bei der Volkspolizei und wurde zur Seepolizei, dem Kaderstamm der künftigen Seestreitkräfte der DDR, versetzt. Das war die wichtigste Weichenstellung für sein späteres Leben. Sein weiterer Weg sollte ihn vom Seepolizisten bis zum Minister für Nationale Verteidigung der DDR führen. Von 1953 bis 1955 besuchte er die Seeoffiziersschule, wurde zum Unterleutnant zur See ernannt, diente bis 1957 als Wachoffizier und Kommandant in der Schulbootflottille und wurde 1957 als Kommandant in die Torpedoschnellbootbrigade, der Kaderschmiede für die künftigen Stoßkräfte der Volksmarine, versetzt.
Als Kommandant konnte er seine Eignung zur Menschenführung sowie Charakterstärke, Wissen und Können als Seeoffizier unter den verschiedensten Bedingungen unter Beweis stellen.
Im Jahre 1960 wurde Genosse Hoffmann zum Studium an die Seekriegsakademie nach Leningrad delegiert, das er nach drei Jahren mit Diplom und Goldmedaille beendete.
Es folgten von 1964 bis 1968 Einsätze als Stabschef und als Chef der in Aufstellung befindlichen Raketenschnellbootbrigade der 6. Flottille mit vielen neuen, ungewohnten Aufgaben, die seine Führungsqualitäten forderten und prägten, so die besonderen Bedingungen zur Gewährleistung der Geheimhaltung der neuen Technik, die Vorbereitung und Durchführung des ersten Raketenschießens und die Ausarbeitung neuer taktischer Verfahren zum gemeinsamen Einsatz der Raketen- und Torpedoschnellboote und vieles andere mehr. Nach erfolgreicher Lösung dieser Aufgaben wurde Genosse Hoffmann 1968 als Stabschef und von 1971 bis 1974 als Chef der 6. Flottille eingesetzt. Auch diese neuen Aufgaben meisterte er mit vollem Erfolg.
Von 1974 bis 1985 diente er im Kommando der Volksmarine als Stellvertreter des Chefs des Stabes für operative Arbeit (1977 Konteradmiral) und von 1985 bis 1987 als Stellvertreter des Chefs der Volksmarine und Chef Ausbildung sowie als Stellvertreter des Chefs der Volksmarine und Chef des Stabes (1987 Vizeadmiral). Von 1987 bis 1989 war er Stellvertreter des Ministers und Chef der Volksmarine. Besonders diese letzten Jahre brachten auch für die Volksmarine grundlegende neue Anforderungen im Zusammenhang mit der Umsetzung der neuen Militärdoktrin des Warschauer Vertrages sowie der Verbesserung der Dienst-, Arbeits- und Lebensbedingungen, die in der Führungstätigkeit einen besonderen Platz einnahmen.
Am 18. November 1989, in politisch brisanter Zeit, wurde Admiral Hoffmann zum Verteidigungsminister der DDR berufen. Klug und umsichtig, in der ihm eigenen ruhigen, aber bestimmten, Vertrauen einflößenden Art, stellte er sich mit hohem Engagement den neuen Herausforderungen.
Unter seiner Führung wurde eine Militärreform eingeleitet, erste Abrüstungsschritte erfolgten. Persönlich vertrat er die NVA am zentralen runden Tisch und kämpfte um deren Ansehen und Interessen. Entschieden begegnete er ersten Anfängen von Zerfallserscheinungen der Armee. Die Festigung der Waffenbrüderschaft und des Vertrauens zu unseren Partnern im Warschauer Vertrag war ihm gerade in dieser komplizierten Phase Herzenssache.
Nach der Wahl am 18. März und dem Amtsantritt der neuen Regierung erklärte sich Admiral Hoffmann bereit, unter dem Minister für Abrüstung und Verteidigung das Amt des Chefs der Nationalen Volksarmee zu übernehmen. Dieser Schritt verdient höchste Wertschätzung, erfolgte er doch mit dem Ziel, sich weiter für die Interessen und Rechte der Angehörigen der Nationalen Volksarmee einzusetzen.
Nach seiner Entlassung aus dem aktiven Dienst blieb er sich selbst und der Nationalen Volksarmee treu. Mit seinem Buch „Das letzte Kommando“ und vielen Vorträgen in der Öffentlichkeit verbreitete er die Wahrheit über die Traditionen und den Auftrag der Nationalen Volksarmee zur Sicherung des Friedens gemeinsam mit den anderen Armeen des Warschauer Vertrages. Er gehörte mit zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR. Er führte den Verband als sein erster Vorsitzender und erreichte, dass der Verband einen geachteten Platz im OKV einnimmt. Admiral a.D. Hoffmann war bis zum Schluss Sprecher des Ältestenrates.
Wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung
Die Mitglieder des Verbandes werden das Andenken an Admiral Hoffmann stets in Ehren halten und entbieten der Familie ihr tiefes Mitgefühl.
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)