Das Munitionslager (ML) befand sich südlich der Unterkunftsblöcke hinter dem BA-Lager. Es wurde durch einen doppelten Drahtzaun rings herum gesichert. Die Postenbereiche verliefen zwischen beiden Zäunen. Am Eingang zum ML war die Munitionswache untergebracht. Sie öffnete nicht nur das Tor zum ML, sondern bei Bedarf auch das Tor zur Nackenstraße bzw. Seehausen, oder, wenn ein prominenter Jäger aus dem TT geruhte, zur Jagd zu gehen. Einige Meter hinter der Munitionswache stand noch die alte Baracke der Bauleute, die wurde zur Munitionsausgabestelle (MAS) umfunktioniert und gesichert, sowie gesondert bewacht. Später wurde dann das Wachgebäude renoviert und in Richtung ML ein massiver Anbau hinzugefügt, der dann die MAS aufnahm. Als die Kaserne erbaut wurde, befanden sich die Unterkunftszelte im Bereich des späteren ML. Der schon erwähnte Maschendrahtzaun um das ML stammte wohl noch aus dieser Zeit, er war alt und total verrostet. Hanni konnte immer nur notdürftig ausbessern, für mehr war kein Geld da. Innerhalb des ML gab es ein Munitionsarbeitshaus, mehrere Munitionshäuser, eine Kfz-Halle und einen Pionierbunket für Spreng- u- Zündmittel. Im Munitionsarbeitshaus wurden Wartungen an der Minition durchgeführt, es war explosionsgeschützt und dafür eingerichtet. In den übrigen Munitionshäusern (MH) wurde die Munition, getrennt nach Munitionsklassen, aufbewahrt.In der Kfz-Halle standen der Teil der mit Munition beladenen Kfz, die lt. Vorschrift nicht im Freien stehen durften, wie PALR, Spl-Wurf-Granaten, Handgranaten. Das solls erstmal gewesen sein.
In diesem besagten Abschnitt stand ich im 2. und 3.DHJ auch des öffteren auf einem Posten. Vom Turm der Muniwache hatte man eine Übersicht über das ganze Objekt, konnte Nachts die Raucher am Fenster sehen! Hier hatte ich auch 1986 meine Begegnung mit den Engländern! Der Beste Posten im Sommer war der zwischen den Zäunen auf der Westseite. Hier konnte man im Sommer sich dann doch mal nachts in das Weiche Gras packen und von zu Hause träumen. Den GOvD hat man auf Grund der fehlenden Jacke schon von weitem gesehen und auch das herankommenden mit dem Wachhabenden längst gehört. Dann wurde wieder die Wachsamkeit vorgegaukelt! Stimmt nicht ganz, fest geschlafen habe ich nie!
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)
Die Kfz-Halle im ML war mit Fahrzeugen der Transportkompanie (TK), später Kompanie Materielle Sicherstellung (KMS), belegt. Die Kfz, die keinen Platz darin fanden wurden an den Straßenrändern vor und einer Stellfläche neben der Kfz-Halle abgestellt. Auf diesen Kfz waren Panzergranaten und Artilleriegranaten verladen. Anfang der 80iger Jahre gab es in einem ML der CA eine Explosion von mit Munition beladenen Kfz, die auf Blitzeinschläge zurückzuführen war. Daraufhin wurde im bisher nicht bebautem Gelände im ML eine befestigte Stellfläche mit Blitzschutz errichtet, wo diese Kfz dann abgestellt wurden. Ein weiteres Problem entstand in jedem Frühling/Sommer, wenn das Gras bzw. Unkraut auf den nicht befestigten Flächen wuchs. Aus Brandschutzgründen musste es beseitigt, bzw. gemäht werden. Die Frage war immer nur, womit. Bei der Größe der Fläche war es illusorisch, das von Hand machen zu wollen. Dieses "Außenrevier" wurde der KMS zugeschlagen, deren Kp.-Chef dem StKRD in fachlicher Hinsicht unterstand, zumindest solange der RWD zum StKRD gehörte. Danach war das plötzlich ein Problem des StKTB. Da war der RD sicher nicht böse! Ja wie nun dieses Problem lösen? Ganz einfach, es wurde gewartet, bis das Unkraut hoch genug war, dann wurde es manuell einfach ausgerissen. Das war natürlich die Steinzeitmethode. Nachdem Maj Meller dann zur UA-RWD gewechselt war, gelang es dann, einen Rasenmäher für ca. 8000 Mark zu erwerben, mit dem dann zumindest die ebenen Flächen bearbeitet werden konnten. Unter der Ägide des StKTB wurde für einige Zeit eine wirklich gute Lösung gefunden: eine Schafherde der LPG. Das Ergebnis war gut, allerdings gab es laufend Trödel um Zutrittsberechtigte (die Schafe wollten ja Wasser). Ich glaube, der V 2000 hat das auch nicht so gut gefallen, jedenfalls wurde das dann verboten, also wuchs das Unkraut wieder. Unser Fachdienst verwaltete nicht nur Waffen und Munition des MSR-16, sondern auch von Mob-Einheiten. Deshalb wurde dann im westlichen Teil des ML eine neue Kfz-Halle gebaut, worin dann Kfz für diese Einheiten eingelagert wurde. Nach dem Beitritt wurde sämtliche Muniton eingesammelt und abgesteuert (so sagte man damals), die MH waren leer. Den Kompanien des PzGrenBtl 381 wurde dann Lagerraum zugewiesen. Nachdem die Munition weg war, wurde die Kfz-Technik abgesteuert, somit war der Platz unter der Blitzschutzanlage frei. Hier wurden die nicht mehr benötigten SPz BMP abgestellt, bis auch diese verladen wurden. So wurde das ML des MSR-16 Geschichte.
Die Fla-Raketen wurden in einer extra abgetrennten Kfz-Halle neben der Fla-SFL-Bttr auf einem Ural mit Hänger, verladen, aufbewahrt. Sie war beheizt. Täglich mußte die Vollzähligkeit und Sicherheit kontrolliert, Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufgezeichnet werden. Fahrer dieses LKW war immer der Feuerwerker der Kfz-TK/ KMS. Das Fahrzeug wurde bei Gefechtsalarm nur bewegt, wenn die entsprechende Einschränkung explizit erwähnt wurde. Ziel war, die Raketen so wenig wie möglich, mechanischen Erschütterungen, auszusetzen. Da spielte die Geltendmachung der Garantie gegenüber der UdSSR eine Rolle. Außerdem war vor dem Tor ein Postenbereich mit einem Standposten eingerichtet. Einmal im Jahr kamen dann Instandsetzungskräfte des IB-11 mit der entsprechenden Kontroll- und Prüfausrüstung (Kfz) in den TT, um die technische Einsatzbereitschaft der Raketen zu überprüfen und zu gewährleisten. Solange ich im TT war, waren immer alle Fla-Raketen einsatzbereit, es gab keine Ausfälle, die einen Austausch erforderlich machten.