Kleine Episode über ein Alarmierungstrainig in der 4. MSK – gediente Reservisten – im September 1970. Hptm. Henkel, der KC der 4. Kompanie hatte eine Alarmierung befohlen. Alle Vorgesetzten ab Zugführer aufwärts wurden um 03:45 Uhr ins Objekt befohlen und punkt 4.00 Uhr wurde alarmiert – ich denke es ging bis in den Gefechtspark. Ich hatte damals gerade den Dienstgrad Unteroffizier und befehligte den 2. MSZ der 4. MSK. Der Alarm wurde ausgelöst, die Kompanie zog sich an, empfing Waffen und rannte in den Gefechtspark. Jeder, der gedient hat, weis, dass das alles sehr schnell ablief. So auch an diesem Tag. Mein Zug war bereits komplett aus dem Kompaniebereich verschwunden und ich kontrollierte noch mal die Unterkünfte meiner Soldaten und nach dem ich aus dem ersten Zimmer kam, öffnete sich die Tür zum zweiten Zimmer und heraus kam ein noch sehr schlaftrunkener Stabsgefreiter Volker Piehl, ein schlanker, großgewachsener Mensch im Schlafanzug. Er sah mich an und stellte folgende Frage: „Was liegt denn an, `s ist wohl Alarm?“ Ich kann versichern, ich war so perplex und habe laut losgelacht, dann aber natürlich dem Stabsgefreiten kräftig die Leviten gelesen. Trotzdem: Die Gestalt dieses schlaftrunkenen Stabsgefreiten und diese Frage werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Gruß Gerhard
Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (Wilhelm Busch)
Hallo Gerhard, Schlafanzug ist ein gutes schlagwort. Wie Du ja bestimmt selber weißt funktionierte der "Buschfunk" ausgezeichnet. So auch an jenem Tag wo das Gerücht in der 8.umging : Heute wiedermal Probealarm! Nun ja, man kannte es ja schon. Raus-Waffenempfang-runter-vorn Block aufstellen- Kontrolle der Ausrüstung usw. - wieder hoch -ins Bett. Alarm kam wirklich- aber nicht nur vors Objekt, sondern zum Gefechtspark- aufsitzen- und raus gings. Das ganze gezedere dauert (weiß nicht mehr ganz wie lange) aber bis rein zum Vormittag. Dann anschließend ordnungsgemäßen Dienstablauf. Aber was keiner von den Vorgesetztes wußte - ohne zu flaxen - aber ein gutes Drittel hatte bestimmt noch den Schlafanzug an. Nach dem Mittagessen wollten wir uns schnell "umkleiden" aber da wurden wir vom Uffz. gestört, welcher plötzlich im Zimmer auftauchte. Kurz und Knapp: Hamhalter und Reichelt wurden informiert und die Strafe folgte auf den Fuß. Ich weiß nicht mehr wie die "schikane " hieß, aber Um-Aus-Wechselanzugsordung wurde fleißig vom Zimmer auf den Flur und zurück trainiert. Aber nach Dienstschluß!!!!!
------------------------------------------------------------ Erst am Abgrund drehen wir uns um und und ändern unseren Weg
ich war mal so aus dem Tiefschlaf gerissen worden, da hab ich gleich den Schlafanzug drunter gelassen! Zum Glück nur bis in den Park. Bemerkt hat es niemand.
________________________________________________________________________________________________ Ihr sind nicht hier um Eueren Dienst zu machen, ihr wollt mir einen reindrehen! (Major Karl, Panzerstab)
Tja, ich kann mich noch sehr gut an eine Alarmierung erinnern, bei welcher das Regiment "rausgeflogen" ist und da sind auch einige Soldaten und Unteroffiziere mit Schlafanzug einige Tage unter dem Felddienst ausgekommen. Alle hatten ja gedacht, ach, das wird bald wieder vorbei sein ..., doch Pustekuchen wars.
Gerd F. ist in Seehausen auf den BMP "gesprungen", in normaler Uniform. Für den haben wir dann erst mal ne Schwarzkombi organisiert. Es ging alles.
Frank
--- Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! Alter ist eine Zahl - keine Ausrede!
die "Schikane" hatte den sinnreichen Namen "Modenschau" und diente nuuur dem Training des Anziehens bzw. Anlegens der befohlenen Uniform bzw. Ausrüstung unter Stressbedingungen.
Überleg mal, da hätte jemand die Stiefel verkehrt rum angezogen, so rechts und links verwechselt.....
Frank
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Noch schlimmer war wenn du mit den kompletten Schrankinhalt im Seesack zum EX-Platz getiegert bist, alles auf der Plane ausgebreitet hast und auf die frohlockenden Rufe wie zB Turnhose rot vorzeigen ! Kragenbinden vorzeigen ! Löffel klein vorzeigen ! usw., da kam Freude auf. Dann den ganzen Brassel wieder einräumen und Anschiß bei der darauf folgenden Schrankkontrolle abholen.
-------------------------------------------------- Der Schmerz vergeht, aber der Stolz bleibt.
Vollzähligkeitskontrolle hatten wir Unteroffiziere an dem Tag oder am Tag danach, als wir aus der Unteroffiziersschule kamen. Es ging einfach darum, hatte der AA auch alles mit, oder fehlte etwas im Bestand. Die Hauptfeldwebel haben dann die fehlende Ausrüstung wieder beschafft. Ob da ein Entgeld nötig war, weiß ich nicht mehr, da bei mir alles vollzählig! Bei Soldaten wurde soetwas durchgeführt, wenn die Innere Ordnung in den Schränken nicht mehr gewehrleistet war. Kam auch mal vor, dabei ging es nur um das Ausräumen und Einräumen der Schränke!
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Nö Micha, war ich nicht. Den hat der Falk Hodermann geknipst und bei der 12.PK reingestellt. Richtschützen 2.Zug, 12.PK, 1988. Da kann man Augenkrebs bekommen! Ist eine absolute Katastrophe, aber leider wirklich MSR-16 live! Ein Stück Regimentsgeschichte!
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Da waren keine richtigen Unteroffiziere mehr in der 12.PK. Halt Sachers Haufen. Er war bestimmt vom Kaffee geblendet oder was sie noch so hatten, wenn er die Kaserne mal wieder nicht verlassen konnte.
Na das Bild kennt Ihr doch noch. War mit Sicherheit nach Dienstschluss und er durfte mal wieder nicht nach Hause! Er hatte immer die Angewohnheit, den Frust bei seinen Unteroffizieren abzulassen. Immer auf die Gefahr, hätte man mal tief eingeatmet, hinge er quer unter der Nase! Gut, dass ich zu dieser Zeit nicht mehr in der 12.PK war, sonst hätte ich mir den Schuh anziehen müssen, obwohl er mir nicht passt! Das was er bei seinen Soldaten gesucht hatte, konnten Ihm die Unteroffiziere nicht geben.
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